Pro Natura Aargau freut sich: "Grosser Rat packt Klimawandel an - Wald geht voran"

Der Grosse Rat hat am 10. September 2024 dem Gegenvorschlag zur Gewässer-Initiative mit 128:0 Stimmen zugestimmt. Die Gewässer-Initiative wurde im Anschluss daran durch die Initianten zurückgezogen. Als erstes Zwischenziel müssen bis 2040 750 Hektaren Land wiedervernässt werden. Der Kanton Aargau macht nun den ersten Schritt mit der Umsetzung im Wald, schreibt Pro Natura Aargau in einer Mitteilung.
Der Grosse Rat hat nämlich soeben die 6. Etappe des Naturschutzprogramm Walds beschlossen (vgl. unten) und damit den Weg frei gemacht für die Schaffung von 120 ha Feuchtgebieten im Wald bis 2031 respektive von 300 ha bis 2040. Pro Natura Aargau als eine der Initianten der Gewässer-Initiative freue sich, heisst es inder Mitteilung weiter, "dass die Schaffung dieser Feuchtgebietsflächen im Wald nun an die Hand genommen wird". Mit 128 zu 0 beschloss der Grosse Rat letztes Jahr am 10. September einstimmig, dass der Kanton Aargau bis 2060 1000 Hektaren Feuchtgebiete schaffen muss.
Als erstes Zwischenziel müssen bis 2040 750 Hektaren Land wiedervernässt werden: 280 Hektaren im Landwirtschaftsgebiet, 300 Hektaren im Wald und 170 Hektaren im Siedlungsgebiet. Dies werde über die im Aargau bewährten, auf dem Freiwilligkeitsprinzip basierenden kantonalen Programme Wald Naturschutz, Labiola Landwirtschaft und Naturschutz 2030 umgesetzt, so Pro Natura weiter. Über den Zielwert zur Schaffung von Feuchtgebieten im Wald wurde bereits im Rahmen des Gegenvorschlags zur Gewässer-Initiative entschieden.
In nächsten 15 Jahren jährlich 20 ha Feuchtflächen im Wald schaffen
In den nächsten 15 Jahren sind im Rahmen des kantonalen Wald Naturschutzprogramms jährlich 20 ha Feuchtflächen im Wald zu schaffen, damit der Zielwert von 300 ha bis 2040 erreicht werden kann. Matthias Betsche, Grossrat und Geschäftsführer Pro Natura Aargau betont laut Mitteilung: «Feuchtgebiete im Wald sind sehr wertvoll für Mensch und Natur. Der Klimawandel beeinflusst den Wasserhaushalt in Wäldern erheblich und macht Wasser zu einer immer wichtigeren Ressource. Damit die Schaffung der Feuchtgebieten mit den bewährten, freiwilligen Programmen funktioniert, müssen die dafür erforderlichen finanziellen Anreize und Mittel zur Verfügung stehen. Mit der 6. Etappe des Wald Naturschutzprogramms wurde dies an die Hand genommen.»
Die erforderlichen finanziellen Mittel für die neuen Feuchtgebiete wurden soeben durch den Grossen Rat mit dem Beschluss zur 6. Etappe Wald Naturschutzprogramm gesprochen. Die Finanzmittel für die Schaffung der Feuchtgebiete decken u.a. die baulichen Eingriffe, die Projektierungskosten und die Entschädigung des Nutzungsverzichts für die betroffene Waldeigentümerschaft ab.