Erdnüsse made in Aargau? Ja, das gibt es tatsächlich

Erdnüsse made in Aargau?        Ja, das gibt es tatsächlich
Stolzer Junglandwirt: Fabian Salm mit Regierungsrat Markus Dieth, der sich eine Tüte Erdnüsse abfüllt. Fotos: Michael Küng

Die Familie Salm in Lenzburg baut als erste in der Schweiz im grossen Stil Erdnüsse an – und veredelt diese direkt vor Ort. Damit sei sie ein Beispiel für den Innovationsgeist der Aargauer Landwirtschaft, sagt Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth voller stolz.

Noch kommen sie in allen Grössen und Formen: Die Erdnüsse aus Lenzburg.

Sein Departement lud Medienvertreterinnen und -vertreter nach Lenzburg auf den Hof der Familie Salm, um ihnen vor Ort zu demonstrieren, wie dies funktioniert. Und tatsächlich: vor den Augen der Anwesenden wurden in einer altertümlichen Maschine (über 100 Jahre alt, augenscheinlich ein Qualitätsprodukt, das heute noch läuft) Erdnüsse veredelt. Indem die Familie als erster Betrieb in der Schweiz im grossen Stil Erdnüsse anbaut und diese direkt vor Ort veredelt, setze sie ein starkes Zeichen für die Innovationskraft der Aargauer Landwirtschaft.

«Das verrät dir keiner»: Zum Erfolgsrezept des Familienbetriebs gehört auch, dass man schnell beschlossen hat, die Erdnüsse in Erdhügeln auf kieshaltigem Boden wachsen zu lassen. «Sonst faulen sie», sagt Manuel Salm.

Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth betonte: "Mit dieser Pionierleistung zeigt die Familie Salm, wie neue Ideen, regionale Wertschöpfung und landwirtschaftliche Tradition erfolgreich miteinander verbunden werden können und ist damit ein Vorbild für die Aargauer Landwirtschaft. Heute zählen Innovation, Mut und Unternehmertum, um in der Landwirtschaft erfolgreich zu sein."

Fabian Salm in seinem Element: Fachsimpeln mit dem Regierungsrat.

Anfangs musste man Lehrgeld bezahlen

Die Familie Salm versucht immer wieder mal etwas neues. Derzeit baut sie etwa Kürbisse, Wassermelonen und Zwiebeln an, wie Fabian Salm erklärte. Und seit einiger Zeit eben auch Erdnüsse. Sie hätten anfänglich Lehrgeld zahlen müssen, sagte Salm rückblickend. So hatten sie eine erste Maschine dafür, bevor das Saatgut da war. Erst sei dies eher ein Hobby gewesen. Langsam wachse aber mehr daraus. Salm: "Die ganze Familie zieht mit, sonst ginge das nicht." Salm zeigte sich zuversichtlich, dass dies in einigen Jahren nicht mehr etwas so Spezielles sein werde.

Heute ernten die Salms 4 bis 5 Tonnen Erdnüsse auf 1,5 Hektaren Land.

Ungewohnter Ansturm: Für die Aargauer Erdnüsse reisten Reporterinnen und Reporter bis aus dem Tessin nach Lenzburg. Es posieren Markus Dieth mit Fabian, Hansjürg und Manuel Salm (v.l.n.r.).

Röstprozess hautnah miterlebt

Während des Anlasses konnten die Gäste den Röstprozess hautnah miterleben. Die Erdnüsse wurden auf der Kaffeeröstmaschine veredelt – ein Stück Technikgeschichte, das eigens für dieses Projekt wieder in Betrieb genommen wurde. Markus Dieth legte selbst Hand an, bediente die Röstmaschine und half anschliessend beim Abfüllen der frisch gerösteten Nüsse in Säcke. Die Familie Salm vermarktet ihre Erdnüsse direkt ab Hof.

Die über hundertjährige Röstmaschine konnte die Familie Salm gerade noch vor der Verschrottung auf ihren Hof in Lenzburg retten.

Besonders in der Adventszeit, wenn "Spanische Nüssli" traditionell Hochsaison haben, bietet dies den Konsumentinnen und Konsumenten eine regionale und nachhaltige Alternative zur Importware.

Mit Gas werden die vorgetrockneten Nüsse in 15 Minuten geröstet.