Abfallkraftwerk erzo: Die Mitte für Energieerzeugung, will aber Überangebot und Mehrverkehr prüfen

Die Mitte Aargau begrüsst das vorliegende Projekt «Abfallkraftwerk erzo» und kann sich mit der Richtplananpassung Aufnahme der Energieerzeugungs- und Abfallanlage "Abfallkraftwerk erzo" in Oftringen als Festsetzung in den kantonalen Richtplan mit gewissen Vorbehalten einverstanden erklären. Dies teilt die Kantonalpartei mit.

dIe Richtplanfestsetzung in Oftringen dürfte laut Die Mitte ein wichtiger Schritt für die gesamte Region sein. Die verkehrsgünstige Lage der heutigen KVA, das grosse Potenzial zur Nutzung der CO₂-neutralen Abwärme in der Umgebung sowie die steigenden Kehrichtmengen sprechen aus Sicht der Mitte Aargau für Anlagen zur Wärmeerzeugung für ein Fernwärmenetz im unteren Wiggertal, zur Stromproduktion und für eine Klärschlammtrocknungsanlage, die eine spätere Rückgewinnung von Phosphor ermöglicht.

Im Grundsatz ja, aber...

Die Mitte Aargau begrüsst das vorliegende Projekt deshalb im Grundsatz. Sie weist in ihrer Mitteilung jedoch darauf hin, dass eine umfassende Gesamtsicht vorzunehmen ist und weitere Punkte zwingend zu berücksichtigen sind.

So sei der Verbrauch von Fruchtfolgeflächen und dessen Kompensation nun nicht (mehr) geklärt. Es sei deshalb unbedingt eine neue Beurteilung vorzunehmen, ob und wie beanspruchte Fruchtfolgeflächen kompensiert werden können.

Mit der vorgesehenen Stromproduktion könne wohl zur Deckung des Energiebedarfs im Winter beigetragen werden, was sicherlich sinnvoll und erwünscht sei. Im Sommer zeichnen sich aber schon heute Probleme durch mögliche Überangebote an Solarenergie ab, schreibt Die Mitte weiter. Es ist deshalb zu prüfen, wie sich diese Situation vorwiegend während des Sommerbetriebs verhält und entwickelt. Diesbezüglich seien entsprechende Massnahmen vorzusehen, fordert sie, "um allfällige Probleme frühzeitig erkennen und vermeiden zu können".

Der Lastwagenverkehr wird mit der Realisierung des vorliegenden Projekts merklich zunehmen (101 statt 60 LKW/Tag). Es ist deshalb ein besonderes Gewicht auf die Auswirkungen dieses Mehrverkehrs zu legen und dafür zu sorgen, dass die lokalen Auswirkungen hinreichend berücksichtigt werden.

"Zusammenfassend wird die Vorlage als grundsätzlich sinnvoll und ausgewogen angesehen", wird Grossrat Philipp Laube zitiert. "Wichtig ist für die Mitte, dass die umfassende Gesamtsicht vorgenommen wird. Die Kompensation von Fruchtfolgeflächen, das Überangebot von Strom während des Sommers sowie die Auswirkungen des Mehrverkehrs sollen geprüft und entsprechend berücksichtigt werden."