Zwei Co-Präsidentinnen stehen jetzt an der Spitze der SP Aargau
Am Parteitag der SP Aargau in Lenzburg dominierten zwei Themen: Die bevorstehende Abstimmung zur Steuergesetzrevision und der Wechsel des Parteipräsidiums.
Carol Demarmels, Grossrätin SP Aargau, kritisiert laut Mitteilung der SP Aargau, dass der Kanton Aargau im Abstimmungsbüchlein selten so irreführend für eine Vorlage geworben habe. "Mit nicht repräsentativen Beispielen werde der Eindruck erweckt, dass die Revision des Steuergesetzes der breiten Bevölkerung zugutekommen würde", so Demarmels, und weiter: «Das ist nachweislich falsch! 50 % der Bevölkerung gehen komplett leer aus, weitere rund 20 % profitieren viel weniger als die Beispielhaushalte und die wirklichen Profiteure mit hohen Einkommen werden auch weggelassen», so Demarmels.
SP will 16 weitere Beispiele
Sie kritisiert weiter: «80 % der Steuerzahlenden bleiben in der Broschüre unsichtbar. Es ist nicht tragbar, dass die Regierung hier die Realität verheimlicht und diejenigen Gruppen in den Beispielen weglässt, die gar nicht, nur minim oder extrem stark von der Revision profitieren.» Die SP Aargau hat am 25. April 2025 Beschwerde beim Verwaltungsgericht eingereicht (wir bericheten darüber). Konkret verlangt die SP Aargau, dass in der Abstimmungsbroschüre auf Seite 11 weitere 16 Beispiele ergänzt werden.
SP Aargau verabschiedet Co-Präsidium
Grossrätin Claudia Rohrer, Co-Fraktionspräsidentin Mia Jenni und SP-Nationalrätin Simona Brizzi sprachen dem bisherigen Co-Präsidium ein herzliches Dankeschön für den grossen Einsatz während der letzten drei Jahre aus. «Nora und Stefan haben die Partei durch intensive Wahljahre geführt. Trotz allem Gegenwind, sie haben es immer geschafft, die Sitze zu erhalten und damit die SP Aargau als zweistärkste Partei in diesem bürgerlichen Kanton zu festigen», sagte Mia Jenni. «Die Zusammenarbeit zwischen Fraktionspräsidium und dem Co-Präsidium der SP Aargau war offen, wertschätzend und direkt», ergänzte Claudia Rohrer. Durch das Engagement von Nora Langmoen und Stefan Dietrich sei die Partei sichtbarer nach innen wie nach aussen – mit stärkerer Präsenz und klarer politischer Positionierung in den Medien.
Parteitag entscheidet sich für Co-Präsidentinnen-Duo
Das Präsidium der SP Aargau stellten sich zwei Teams zur Wahl: Stefan Dietrich kandidierte als Einzelkandidat, Lucia Engeli und Anja Gestmann als Co-Präsidentinnen. Beide Teams hatten sich im Vorfeld der Wahlen bei verschiedenen Hearings vorgestellt und ihre Ideen für die zukünftige Ausrichtung der SP Aargau präsentiert.
Am Parteitag selbst meldeten sich für beide Teams prominente Fürsprecher zu Wort, darunter Carol Demarmels, Grossrätin SP Aargau, Jonas Meier, SP Bremgarten-Zufikon, Alfred Stiner, Gemeindeammann Unterentfelden, und Bea Taubert, Stadträtin Lenzburg.
Gewählt wurde mit 101 Stimmen das Co-Präsidium Lucia Engeli und Anja Gestmann.
Co-Präsidium will wieder 19 Wählerprozente erreichen
Das neu gewählte Co-Präsidium formulierte bereits das erste Ziel: «Wieder zurück zur Stärke von 19 % Wähler:innenanteil ist unser Ziel und dafür werden wir uns gemeinsam mit den Mitgliedern der SP Aargau einsetzen.» Zur Veranschaulichung: bei den letzten Grossratswahlen 2024 kam die SP auf 16,14 Prozent (- 0.41) Prozent Wähleranteil.