Warum ist gerade der Aargau prädestiniert, die Erwartungen an den Kulturtourismus zu erfüllen?

Warum ist gerade der Aargau prädestiniert, die Erwartungen an den Kulturtourismus zu erfüllen?
Im Bild das Wasserschloss Hallwyl. Foto: MKU

Der diesjährige Tourismusgipfel von Aargau Tourismus stand ganz im Zeichen des Kulturtourismus’. Aber was versteht man eigentlich unter Kulturtourismus? Wo liegt das Potenzial für Gäste, Kantonsbewohnende, Regionen? Und warum ist gerade der Aargau prädestiniert, die Erwartungen an den Kulturtourismus zu erfüllen? Diesen Fragen ging laut Mitteilung der diesjährige Tourismusgipfel nach.

Ohne weitere Erklärung bezeichnet sich nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der Schweizerinnen und Schweizer als Kulturtouristin oder -tourist. Verständlich, denn kaum jemand ist sich nur schon der Tragweite des Begriffs Kultur bewusst, geschweige denn der inspirierenden Verknüpfung von Kultur und Tourismus.

Nach der Definition der kantonalen Aargauischen Kulturpolitik «ist unter Kultur alles zu verstehen, was Individuen und Gruppen in Vergangenheit und Gegenwart gestaltend und sich mitteilend zum Ausdruck bringen und gebracht haben, sei dies in literarischer, bildnerischer, musikalischer, performativer oder anderer Form».

Römer- und Habsburgerkultur, der Schlösser-, Burgen-, Klöster- und Museumskultur und...

So spricht man heute neben der Aargauer Römer- und Habsburgerkultur, der Schlösser-, Burgen-, Klöster- und Museumskultur im gleichen Masse beispielweise von der Bäder-, Altstadt-, Genuss-, Festival- oder Weinkultur. Zudem ist das Potenzial, das den Tourismus und die Freizeitgestaltung mit jeglicher Art von Kultur verbindet, bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Erst das Zusammenführen des umfangreichen Kulturgutes mit der breiten Palette an touristischen Angeboten schafft den entscheidenden Mehrwert für Gäste, Kantonsbewohnende und die einzelnen Regionen – nämlich übergreifende, nachhaltige und emotional bindende Erlebnisse. Bereits im Jahr 1811 wurde im Aargau die «Gesellschaft für vaterländliche Kultur» gegründet, an die das heutige Selbstverständnis des Aargaus als Kulturkanton anknüpft.

«Dabei bezieht sich der Begriff Kulturkanton insbesondere darauf, dass im Aargau in der Kulturförderung, in der Kulturvermittlung und im zeitgenössischen Kulturschaffen immer wieder Wichtiges, Innovatives und schweizweit Pionierhaftes entsteht.» Auf der Seite des Tourismus’ gilt es, die Angebotsvielfalt weiter attraktiv zu vermarkten, indem die Zusammenarbeit von Tourismusakteur:innen, Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden ausgebaut und übergreifende Angebotspakete geschnürt werden.

Rund eine Million Menschen alljährlich an Kulturveranstaltungen im Aargau

«Schon heute besuchen rund eine Million Menschen alljährlich Kulturveranstaltungen im Kanton Aargau» und öffnen damit dem Tourismus eine einzigartige Chance: Am Morgen Entspannung in einem der Aargauer Thermal- und Wellnessbäder, am Nachmittag ins Museum; ein Theater- oder Konzertbesuch mit anschliessender Übernachtung; ein gemütliches Essen als Ausklang einer Altstadtführung; der Besuch eines Römer-Schauplatzes gefolgt von einer Schifffahrt oder einer E-Bike-Tour. All das schafft unvergessliche Momente und führt dazu, dass wir uns am Ende nicht nur gerne und ganz bewusst als Kulturtourist:innen verstehen, sondern «als Aargauerinnen und Aargauer zu Botschafterinnen und Botschaftern für unseren Kanton» avancieren. «Denn Kultur kann nur nach aussen wirken, wenn sie innen, vor Ort, auch erkannt und bewusst gelebt wird.», wie Landammann Dieter Egli sein eindrucksvolles Referat am Tourismusgipfel schloss.