Spitäler, Heime und Spitex betreuen immer mehr Personen - Spitexkosten steigen markant

Spitäler, Heime und Spitex betreuen immer mehr Personen - Spitexkosten steigen markant
Im Bild die Klinik Barmelweid oberhalb von Aarau. Foto: MKU

Im Jahr 2024 ist die Zahl der Klientinnen und Klienten in Alters- und Pflegeheimen sowie bei der Spitex im Kanton Aargau erneut gestiegen. Auch die Spitäler verzeichneten einen Zuwachs an Pflegetagen und Hospitalisierungen sowie moderat höhere Kosten pro Pflegetag im Vergleich zum Vorjahr. Dies zeigt eine Auswertung von Statistik Aargau.

Pflegende Angehörige - 16 % mehr Stunden bei der Spitex

Im Bereich der spitalexternen Pflege (Spitex) setzte sich laut Mitteilung das Wachstum der vergangenen Jahre fort: Im Jahr 2024 wurden insgesamt 35'815 Klientinnen und Klienten betreut, davon 57,2 Prozent Frauen und 42,8 Prozent Männer. Das entspricht einer Zunahme von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Besonders markant sei der Anstieg der verrechneten Stunden (+16,0 Prozent) – der stärkste Jahresanstieg der vergangenen zehn Jahre. Dieses höhere Leistungsvolumen wird zu einem grossen Teil durch erwerbswirtschaftliche Spitex-Betriebe erbracht, bei denen auch pflegende Angehörige registriert sind. Ebenfalls stark zugenommen haben das Personal (+16,1 Prozent) und die Betriebskosten (+12,9 Prozent).

Anstieg der Bewohnerzahl in Alters- und Pflegeheimen

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner in Aargauer Alters- und Pflegeheimen. Ende 2024 lebten dort insgesamt 6'632 Personen (67,2 Prozent Frauen, 32,8 Prozent Männer), was einem Zuwachs von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch in diesem Bereich gab es mehr Beschäftigte. Die Anzahl der Mitarbeitenden, umgerechnet auf Vollzeitstellen (Vollzeitäquivalenten, VZÄ) nahm um 3,4 Prozent zu. Ausserdem stiegen die Zahl der fakturierten Pflegetage (+2,0 Prozent) und die Betriebskosten (+6,4 Prozent).

Spitalstationär: Kosten pro Pflegetag steigen moderat

Die Zahl der Spitalaufenthalte ist deutlich gestiegen. Die 22 stationären Aargauer Spitäler verzeichneten 2024 insgesamt 119'957 Austritte von hospitalisierten Personen – ein Plus von 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 87 Prozent der Patientinnen und Patienten in Akutspitälern und psychiatrischen Kliniken stammten aus dem Kanton Aargau; in Rehabilitationskliniken lag dieser Anteil bei knapp 40 Prozent, wobei etwa die Hälfte aus den Nachbarkantonen stammte. Auch die Zahl der Pflegetage (+2,1 Prozent) und der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten (+3,1 Prozent) nahm 2024 im Vergleich zum Vorjahr zu.

Die durchschnittlichen stationären Kosten pro Pflegetag aller Spitäler stiegen im letzten Jahr moderat um 17 Franken auf 1'328 Franken (+1,3 Prozent). Zwischen den verschiedenen Kliniktypen bestehen jedoch deutliche Unterschiede: In den Akutspitälern lagen die Kosten pro Pflegetag bei knapp unter 2'000 Franken (+0,7 Prozent), während sie in psychiatrischen Kliniken auf 751 Franken zurückgingen (−1,6 Prozent).

Gesamter Aufwand der Spitäer 2,68 Milliarden Franken

2024 belief sich der gesamte Betriebsaufwand der Aargauer Spitäler, der neben stationären auch ambulante sowie weitere Kosten umfasst, auf 2,68 Milliarden Franken – das sind rund 109 Millionen Franken oder 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 1999 ist damit ein Rückgang des Betriebsaufwands zu verzeichnen.

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