SP Aargau unzufrieden mit dem neuen Schulgesetz
Trotz intensiver Beratungen in Kommission und Grossem Rat konnten zwar zentrale Errungenschaften gesichert werden – viele bildungspolitische Kernanliegen der SP bleiben jedoch unbeachtet, wie zum Beispiel kleinere Klassen oder eine durchlässigere Oberstufe. Dies teilt die SP Aargau nach der Debatte im Grossen Rat mit. Zwei drohende Rückschritte konnten laut SP verhindert werden:
• Der bezahlte Dolmetscherdienst bei Elterngesprächen bleibt bestehen. So bleibt die Kommunikation zwischen Schule und mehrsprachigen Familien gewährleistet – ein wichtiger Beitrag zur Chancengerechtigkeit.
• Jugendverbände wie Jubla, Cevi und Pfadi können künftig Unterstützungsgesuche im Bereich informelle Bildung an den Kanton richten. Die SP Aargau begrüsst, dass diese wichtigen Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit gestärkt werden.
Weiterhin ungelöste Probleme
Trotzdem bleibe die Schwächung der Schulsozialarbeit an Mittelschulen ein zentraler Kritikpunkt. Zwar bestehen weiterhin Beratungsangebote, doch ziehe sich der Kanton aus der Verantwortung zurück - ein Rückschritt angesichts steigender psychischer Belastungen bei Jugendlichen, kritisiert die SP.
Ebenfalls bedauerlich sei die Streichung der Möglichkeit, Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur in Schulräumen anzubieten. Diese leisteten einen wichtigen Beitrag zur Identitätsbildung und Integration - ihre Zukunft sei nun ungewiss.
Bildungsmonitoring: Ein Schritt in die richtige Richtung
Positiv bewertet die SP Aargau die Einführung eines kantonalen Bildungsmonitorings. Es schaffe die Grundlage, um bildungspolitische Entscheidungen künftig faktenbasiert zu treffen. Fazit: Viel Aufwand, wenig Fortschritt Die Totalrevision des Schulgesetzes ist aus Sicht der SP Aargau "eine verpasste Chance. Statt mutiger Reformen stand eine redaktionelle Überarbeitung im Zentrum – bei hohem Ressourceneinsatz und bescheidenem Ergebnis".