Grosser Rat entscheidet: Abschlussprüfung soll schriftlich bleiben

Nach Kenntnisnahme der Jahresrechnung der FHNW im Grossen Rat geht es im weiteren Verlauf der Sitzung noch um mehrere bildungspolitische Vorstösse.

Als erstes geht es um eine Motion der FDP-Fraktion (Sprecher Yannick Berner, Aarau) für die Beibehaltung der schriftlichen Abschlussprüfung im Allgemeinbildungsunterricht. Berner will den Regierungsrat beauftragen, die schriftliche Abschlussprüfung im Fach Allgemeinbildung als verpflichtenden Bestandteil der Lehrabschlussprüfung dauerhaft beizubehalten.

Die Regierung ist - unter gleichzeitiger Abschreibung - zur Entgegennahme des Vorstosses bereit.

Überweisung wird allerdings von der SP bestritten. Diese Prüfung werde schriftlich bleiben. Ob eine Lösung mündlich oder schriftlich erfolgen, sei jedoch zweitrangig, sagt Alain Burger. Die SP stört sich speziell am Wort "dauerhaft" in der FDP-Motion.

Yannick Berner widerspricht, das Anliegen sei eine Frage von Fairness und Qualität. So würden nämlich alle unter denselben Bedingungen geprüft, so Berner. Die Entgegennahme zu bestreiten, sei reine parteipolitische Symbolik und nicht zielführend, kritisiert Berner.

Annetta Schuppisser (GLP) stützt die Motion. Eine schriftliche Prüfung bedeute Objektivität und Verlässlichkeit, sei ein Qualitätssiegel für die Berufslehre.

Unterstützung für den Vorstoss gibt es auch klar von Nicole Burger (SVP). Ein möglicher Arbeitgeber habe so eine bessere Vorstellung davon, was ein Bewerber "wirklich kann". Bei mündlichen Prüfungen könne in 20 Minuten gar nicht ein so breites Wissen abgefragt werden wie in schriftlichen Prüfungen.

Bildungsdirektorin Martina Bircher bekräftigt nun, dass man an der schriftlichen Prüfung festhalten will. Sie bittet um Zustimmung.

Der Rat überweist die Motion klar mit 87 : 37. Er heisst auch die Abschreibung gut mit 124 : 0.