Soll Aargau angekündigte J+S-Kürzungen des Bundes ausgleichen? - Regierung winkt ab, der Bund wolle jetzt wieder mehr Geld einsetzen
In einem Postulat bezwecken Alain Burger, SP, Wettingen (Sprecher), Jürg Baur, Mitte, Brugg, Daniel Notter, SVP, Wettingen, Annetta Schuppisser, GLP, Bremgarten, Yannick Berner, FDP, Aarau, Ruth Müri, Grüne, Baden, Uriel Seibert, EVP, Schöftland, Martin Bossert, EDU, Rothrist, einen Ausgleich der vom Bund angekündigten J+S-Kürzungen durch den Kanton Aargau.
Ein fast gleichlautendes Postulat der Fraktion Die Mitte (Sprecherin Sabine Sutter-Suter, Lenzburg) betreffend Kompensation der vom Bund angekündigten Kürzungen von J+S-Beiträgen an Aargauer Sportvereine, Kinder- und Jugendverbände und weitere Anbieter von J+S-Kursen und -Lagern ist von der Regierung im gleichen Sinn ablehnend beantwortet worden.
Erwartungsgemäss lehnt die Regierung jetzt dieses Ansinnen ab. Jugend+Sport (J+S) ist das bedeutendste Sportförderungsprogramm der Schweiz, schreibt sie einleitend. Im Jahr 2024 nahmen über 680'000 Kinder und Jugendliche daran teil. Mit 41,5 Millionen Kursstunden und 1,8 Millionen Lagertagen wurden neue Rekordwerte erreicht, das Bundesamt für Sport schöpfte das vorgesehene Jahresbudget von 115 Millionen Franken vollständig aus. Für das Jahr 2026 prognostiziert das Bundesamt für Sport weitere Zunahmen, was bei gleichbleibendem Kredit zu Kürzungen bei den J+S-Beiträgen führen würde.
Der Kanton Aargau habe sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Sicherung der J+S-Finanzierung engagiert. Dies geschah insbesondere über die Fachkonferenz der kantonalen Sportbeauftragten (KKS). Auch die Interessengemeinschaft der Aargauer Sportverbände (IG Sport Aargau) leistete einen wichtigen Beitrag. Am 4. September 2025 organisierte die IG Sport Aargau eine Informationsveranstaltung für Sportverbände, Vereine sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Dabei hat diese die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, das Thema aktiv über ihre eigenen Ka näle weiterzutragen.
Der Bundesrat habe die grosse Bedeutung von Sport- und Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche erkannt, schreibt die Regierung weiter. An seiner Sitzung vom 12. September 2025 beschloss er, das Programm J+S finanziell auszubauen. Der Kredit wird im laufenden Jahr um 20 Millionen Franken und im kommenden Jahr um 28 Millionen Franken erhöht. Dadurch sei gewährleistet, dass die Bundesbeiträge an J+S-Kurse und J+S-Lager trotz steigender Teilnehmerzahlen nicht gekürzt werden müssen. Der Regierungsrat des Kantons Aargau nimmt dieses klare Bekenntnis des Bundes zum wichtigen Stellenwert von J+S für die gesamtschweizerische Sportförderung mit Erleichterung zur Kenntnis und begrüsst den Entscheid. Da die J+S-Empfänger bis mindestens Ende 2026 mit keinen finanziellen Einbussen zu rechnen haben, erübrigen sich für ihn die mit dem Postulat gestellten Anliegen.