So will der Kanton seinen Personalbedarf sicherstellen - er will für Lehrkräfte kein gesetzliches Mindestpensum
Der Regierungsrat unterbreitet dem grossen Rat die Botschaft "Entwicklungsschwerpunkt 310E021 'Sicherstellung des Personalbedarfs für die Aargauer Volksschule (Projekt 'MAGIS')'; Schlussbericht zum Projekt 'MAGIS'" zur Beschlussfassung und erstattet ihm dazu Bericht. Dies teilt die Staatskanzlei mit.
Darum geht es: Der Grosse Rat hat im November 2020 im Rahmen der Beratungen zum Aufgaben- und Finanzplan (AFP) 2021–2024 den Entwicklungsschwerpunkt 310E021 "Sicherstellung des Personalbedarfs für die Aargauer Volksschule (Projekt 'MAGIS')" beschlossen. Mit dem Entwicklungsschwerpunkt wurde das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) beauftragt, dem Personalmangel im Schulbereich mit ge eigneten Massnahmen kurz-, mittel- und langfristig zu begegnen.
Das BKS setzte diesen Auftrag im Projekt "MAGIS" (2021–2025) um. Für die Umsetzung wurde ein Verpflichtungskredit für einen einmaligen Bruttoaufwand von 1,8 Millionen Franken beschlossen so wie eine 60%-Projektstelle für die Dauer vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025 bewilligt. Das Projekt "MAGIS" fasste alle umgesetzten und geplanten Massnahmen der Jahre 2022–2025 zusammen, die der Erfüllung des politischen Auftrags dienten.
Unterteilt in vier Teilbereiche
Seit Mitte 2023 ist das Projekt in die vier Teilbereiche (TB) Schulleitungen (TB 1), Lehrpersonen (TB 2), Förderfachpersonen (TB 3) und Assistenzpersonen (TB 4) unterteilt. Die wichtigsten Massnahmen werden in der vorliegenden Botschaft entlang der vier Teilbereiche präsentiert. Der Fokus der Massnahmen lag auf den Zielbereichen Rekrutierung, Ausbildung und Anstellung. Der detaillierte Massnahmenkatalog ist der Botschaft beigelegt.
Im Rahmen des Projekts "MAGIS" wurden eine Befragung der Berufspersonen der Aargauer Volks schule sowie eine Evaluation zur Qualitäts- und Professionalitätsentwicklung von Schulleitungen der Aargauer Volksschule extern in Auftrag gegeben. Die Schlussberichte wurden zusammen mit den daraus resultierenden vier Stossrichtungen im Januar 2024 publiziert. Diese Stossrichtungen wurden laut Regierungsrat mit Blick auf die gesamten Herausforderungen der Volksschule weiterentwickelt und ergänzt.
Sie lieferten demnach die Grundlage für die Handlungsfelder der Volksschule Aargau, die im Juni 2024 publiziert wurden und der Überführung der Massnahmen des Projekt "MAGIS" in den ordentlichen Betrieb dienen. Während der Projektdauer wurden verschiedene parlamentarische Vorstösse im Rahmen des Projekts bearbeitet.
Die Botschaft beinhaltet eine Zusammenfassung der Prüfung zum (22.170) Postulat der FDP-Fraktion (Sprecherin Suzanne Marclay-Merz, Aarau) vom 21. Juni 2022 betreffend Erhöhung der durchschnittlichen Pensen an Aargauer Volksschulen, welches den Regierungsrat aufforderte, aufzuzeigen, wie eine Erhöhung der durchschnittlichen Pensen für Lehrpersonen an Aargauer Volksschulen rasch und nachhaltig erreicht werden kann.
Der Regierungsrat lehnt ein gesetzliches Mindestpensum aufgrund der zu erwartenden negativen Auswirkungen sowie aufgrund der fraglichen Effektivität der Massnahme ab. Mit der vorliegenden Berichterstattung wird der Entwicklungsschwerpunkt 310E021 "Sicherstellung des Personalbedarfs für die Aargauer Volksschule (Projekt 'MAGIS')" per Ende 2025 abgeschlossen. Die Projektstruktur wird gemäss Regierungsrat in den ordentlichen Betrieb überführt und in die entsprechenden Handlungsfelder eingegliedert. Alle Massnahmen, die am Ende des Projekts nicht abgeschlossen sind, sollen im Rahmen des ordentlichen Betriebs oder bestehender Projekte und entsprechend dem politischen Prozess umgesetzt werden.