So will das Aargauer Ja-Komitee den Eigenmietwert bodigen
Das «Überparteiliche Aargauer Komitee zur Abschaffung des Eigenmietwerts» hat heute in Aarau seine Argumente für die Abstimmung vom 28. September präsentiert. Das Komitee wird von einer breiten Allianz von Exponentinnen und Exponenten von EVP, Die Mitte, FDP, SVP und EDU getragen. Für sie ist klar, dass die Abschaffung der Eigenmietwertbesteuerung ein überfälliger Schritt für faire Steuern und zur echten Förderung des Wohneigentums ist.
Der Eigenmietwert ist ein fiktives Einkommen, das Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer versteuern müssen, obwohl keine realen Mieteinnahmen erzielt werden. Für viele, insbesondere Rentnerinnen, Rentner und Familien mit tiefem Einkommen, bedeutet dies eine spürbare Belastung.

Jeanine Glarner, FDP-Grossrätin und Präsidentin des Hauseigentümerverbands Aargau, betonte an der medieninformation, dass diese Regelung eine klare Ungleichbehandlung gegenüber Mieterinnen und Mietern darstellt. Ziel der Reform sei es, ein faires Steuersystem zu schaffen, das selbstgenutztes Wohneigentum nicht künstlich belastet.

Für Karin Koch Wick, Grossrätin und Co-Präsidentin der Mitte Aargau, liegt der Vorteil auf der Hand: Ohne Eigenmietwert sinkt die Steuerlast dauerhaft. Der langfristige Spareffekt wiegt die wegfallenden Abzugsmöglichkeiten auf.

Andreas Glarner, Nationalrat und Präsident der SVP Aargau, hob die Vereinfachung des Steuersystems hervor. Die heutige Praxis sei kompliziert, aufwendig und intransparent. Mit der Abschaffung würden sowohl Steuerpflichtige als auch Verwaltungen entlastet: weniger Bürokratie, weniger Auseinandersetzungen, mehr Klarheit, mehr Gerechtigkeit.

Finanzielle Stabilität, Chancen für Junge, Impuls für die Wirtschaft
Roland Haldimann, Präsident der EDU Aargau, wies auf die hohen privaten Hypothekarschulden in der Schweiz hin. Das aktuelle System belohne das Beibehalten von Schulden und bestrafe schuldenfreies Wohnen, was insbesondere für Rentnerinnen und Rentner zum existenziellen Problem werden kann.

Christian Minder, Grossrat und Co-Präsident der EVP Aargau, sagte zur Sorge, junge Familien würden benachteiligt, die Vorlage enthalte einen gezielten, befristeten Schuldzinsabzug für Ersterwerbende, der bis zu zehn Jahre gilt. Damit bleibe der Einstieg ins Wohneigentum auch in der Anfangsphase steuerlich tragbar.

Und schliesslich unterstrich Sabina Freiermuth, Grossrätin und Präsidentin der FDP Aargau, die Tatsache, dass Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer ohne Eigenmietwert dauerhaft mehr Geld im Portemonnaie hätten. Geld, das in Konsum, lokale Dienstleistungen, Investitionen ins Eigenheim oder die Altersvorsorge fliesse. Davon profitierten insbesondere das regionale Gewerbe, KMU, Handwerk und Detailhandel.
Das Aargauer Komitee ist überzeugt: "Ein JA am 28. September 2025 ist ein Gewinn für mehr Gerechtigkeit, gestärkte Eigenverantwortung, wirtschaftlichen Fortschritt und ein einfacheres Steuersystem."