Simona Brizzi zum Streit um Frühfranzösisch: Wie steht es um Austauschprogramme für angehende Lehrpersonen?

Simona Brizzi zum Streit um Frühfranzösisch: Wie steht es um Austauschprogramme für angehende Lehrpersonen?
Nationalrätin Simona Brizzi (SP). Foto: ZVG

Die Aargauer SP-Nationalrätin Simona Brizzi hat eine Interpellation eingereicht, laut der es im Kontext der aktuellen Diskussion über den Unterricht in den Landessprachen der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen eine entscheidende und zentrale Rolle zukomme.

Für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung sind die Kantone zuständig. Gemäss Art. 70 BV sowie Art. 14 und 15 des Sprachengesetzes hat der Bund aber eine Förderaufgabe. Er kann insbesondere über die in Art. 14 des Sprachengesetzes vorgesehenen Austauschprogramme auch Austauschaktivitäten von Lehrpersonen und damit die Kompetenzen in den Landessprachen fördern. 

Die aktuelle Diskussion zum Sprachenunterricht in der obligatorischen Schule fokussiere stark auf das formale Sprachenlernen. Der Unterricht in den Landessprachen müsse aber gemäss Art. 15 Abs. 3 des Sprachengesetzes auch den kulturellen Aspekten eines mehrsprachigen Landes Rechnung tragen. Lehrpersonen, die während der Ausbildung oder unmittelbar danach einen Austausch in einer anderen Sprachregion der Schweiz gemacht haben, bringen hervorragende Voraussetzungen mit, diesen für den nationalen Zusammenhalt der Schweiz elementaren Aspekt des Sprachenlernens vermitteln zu können, schreibt Brizzi dazu.

Im Bericht "Der schulische Austausch in der Schweiz“, den der Bundesrat am 14. Dezember 2018 in Erfüllung eines Postulates der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates vom 28. August 2014 vorgelegt hat, werde die Erarbeitung eines Austauschprogramms für angehende und ausgebildete Lehrpersonen durch Movetia in Aussicht gestellt. Mit dem Programm "Nationale Kooperationen in der Lehrpersonenbildung“ (NALE) bietet die Agentur Movetia entsprechende Angebote für die pädagogischen Hochschulen an.

Vor diesem Hintergrund bittet Brizzi den Bundesrat um folgende Antworten: 

  • Was ist der aktuelle Stand der Austauschaktivitäten von Lehrpersonen?
  • Wie könnte der Bundesrat die Beteiligung weiter fördern?
  • Wie müsste eine Verpflichtung zu einem längeren Austausch für angehende Lehrpersonen ausgestaltet werden und was wären die damit verbundenen Kosten?