Schulstart am Montag für 84600 Schülerinnen und Schüler
Im kommenden Montag beginnt für 84'600 Schülerinnen und Schüler die Volksschule. Für 7'800 Kinder wird es der erste Kindergartentag sein, für 7'700 der erste Tag in der Primarschule und für 7'600 Schülerinnen und Schüler beginnt ein neuer Abschnitt an der Oberstufe. Die Aargauer Mittelschulen starten mit 1'389 Neueintritten am Gymnasium, 141 an der Wirtschaftsmittelschule (WMS) und 411 an der Fachmittelschule (FMS). 61 neue Lernende werden die Informatikmittelschule besuchen. Bereits diese Woche sind 6'272 Jugendliche neu mit ihrer Berufslehre im Lehrbetrieb gestartet. Dies gibt das Departement Bildung, Kultur und Sport (DGS) bekannt.
Über alle Stufen und Bildungsangebote hinweg ist auch dieses Jahr ein leichter Anstieg der Lernendenzahlen zu verzeichnen. Dies führt nicht nur in den Gemeinden, welche für die Infrastruktur für die Volksschule zuständig sind, sondern auch beim Kanton zu einem erhöhten Schulraumbedarf. Bei den kantonalen Schulen betrifft dies sowohl die Mittelschulen wie auch die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) mit Hauptstandort in Brugg.
Zur Entlastung der BFGS konnte laut DGS das Hünerwadelhaus in Lenzburg angemietet werden. Es handelt sich um einen für Lernende aus dem ganzen Kanton gut zu erreichenden Standort. Das Gebäude steht der BFGS nun ab Schuljahr 2025/26 zur Verfügung und trägt damit zur räumlichen Entlastung des Standorts Brugg bei.
Weiterhin ungedeckter Raumbedarf im Mittelschulbereich
Während die Eröffnung der Kantonsschule Stein mit vier Abteilungen des Gymnasiums und zwei Abteilungen der Fachmittelschule und insgesamt 130 Schülerinnen und Schülern in erster Linie Lernende betrifft, welche bisher ihren Bildungsweg in den Kantonen Basel-Landschaft oder Basel-Stadt fortsetzten, und so nur marginal zur Entlastung der Aargauer Mittelschulen beiträgt, kann sich die Kantonschule Wettingen mit der Inbetriebnahme des neu erstellten Westflügels mit Platz für acht zusätzliche Abteilungen freuen.
Trotz diesen Ausbauschritten weisen die Aargauer Mittelschulen – bei moderat steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen – laut Mitteilung zum Schuljahr 2025/26 eine Auslastung von 116 Prozent auf. Mit den weiteren Ausbauschritten im Mittelschulsystem, wie der Erweiterung der Kantonsschulen Baden, Wohlen und der Alten Kantonsschule Aarau sowie mit den geplanten neuen Mittelschulstandorten in Lenzburg und Windisch, sind langfristige Massnahmen für die Deckung des ansteigenden Schulraumbedarfs in Planung. Dadurch wird in den 2030er-Jahren eine nachhaltige Entlastung erreicht.
Aufbau der Zuweisungsstelle an Sonderschulen
Zum Schuljahresanfang 2025/26 werden insgesamt 1'758 im Kanton Aargau wohnhafte Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter eine Tagessonderschule und 560 ein Schulheim besuchen, so das DGS weiter. Dank grosser Bemühungen konnten 18 zusätzliche Sonderschulplätze geschaffen werden. Um eine verbesserte Koordination der Zuweisungen zu den behindertenspezifischen Angeboten zu erreichen und die Gemeinden von der Platzsuche zu entlasten, ist geplant, eine kantonale Zuweisungsstelle zu schaffen, die den Zuweisungsprozess steuern wird. Sie befindet sich seit Januar 2025 in einem kontinuierlichen Aufbau.
Das zuständige Team setzt sich zusammen aus je einer ausgewiesenen Fachperson aus den Bereichen Sonderpädagogik, Sozialpädagogik und Psychologie. Die Stelle hat, neben der Entwicklung der zukünftigen Prozesse, die Zuweisungen auf das Schuljahr 2025/26 bereits koordinativ unterstützt. Zudem erfolgte eine Vernetzung mit den weiteren Akteuren im Zuweisungsprozess, insbesondere dem schulpsychologischen Dienst, der kantonalen Schulaufsicht und den Sonderschulen.
Neukonzeptionierung regionales Spezialangebot
In Baden wurde von 2011 – 2025 eine regionale Spezialklasse für Schülerinnen und Schüler mit disziplinarischen, emotionalen und sozialen Auffälligkeiten aus dem ganzen Kanton geführt. Die Schülerinnen und Schüler besuchten das Angebot für eine befristete Zeit, mit dem Ziel in die angestammte Klasse am Wohnort zurückkehren zu können. Das Konzept ist nun den aktuellen Herausforderungen und Bedürfnissen angepasst worden, schreibt das DGS dazu.
Die interdisziplinäre Ausrichtung wird verstärkt und die Integration des Schulpsychologischen Diensts und der Psychiatrischen Dienste Aargau ausgebaut. Das neue regionale Spezialangebot wird ab Schuljahr 2025/26 in Baden mit einem reduzierten Einzugsgebiet (Baden inkl. Turgi, Birmenstorf, Ehrendingen, Ennetbaden, Gebenstorf, Obersiggenthal, Freienwil, Untersiggenthal und Würenlingen) umgesetzt. Die Eröffnung weiterer Standorte ist in Planung und wird schrittweise ab dem Schuljahr 2026/27 erfolgen.
Umgang mit elektronischen Geräten an der Volksschule
Seit dem 1. August 2025 gilt an den Aargauer Volksschulen eine einheitliche Regelung zur Nutzung privater elektronischer Geräte von Schülerinnen und Schülern. Während der Unterrichtszeiten ist die Nutzung von privaten Geräten wie Handys, Smartwatches, Tablets und Laptops auf dem Schulareal grundsätzlich nicht erlaubt. Dies gewährleistet einen störungsfreien Unterricht und ermöglicht den Fokus auf das Lernen sowie den sozialen Austausch.
Dennoch bleibe die Förderung von Medienkompetenz eine zentrale Aufgabe im Schulalltag, so das DGS. Medienkompetenz bedeutet nebst dem technischen Wissen, wie digitale Medien bedient werden, auch die Fähigkeit, verantwortungsbewusst und kritisch mit Medien umzugehen, sowie ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie Informationstechnologien funktionieren.
Damit Kinder und Jugendliche digitale Medien sicher und verantwortungsvoll nutzen können, sei es wichtig, dass Schulen dieser Pflicht nachkommen. Präventive Medienerziehung findet jedoch nicht nur in der Schule statt, sondern muss auch im Elternhaus wahrgenommen werden. Informationen und Unterstützung finden Erziehungsberechtigte bei der Suchtprävention Aargau(öffnet in einem neuen Fenster) und auf der Plattform "Jugend und Medien – das Informationsportal für die Förderung von Medienkompetenz"(öffnet in einem neuen Fenster) des Bundesamts für Sozialversicherungen.