Schule Suhr führt ab August eine regionale Spezialklasse
Im Kanton Aargau gibt es zu wenig Sonderschulplätze für Schülerinnen und Schüler mit ausgewiesenem Sonderschulungsbedarf. An seiner Sitzung vom 18. Juni hat der Regierungsrat des Kantons Aargau entschieden, regionale Spezialklassen mit mindestens 30 Wochenlektionen pro 4 – 8 Schülerinnen und Schülern zu finanzieren. In die Bildung der Klassen mit maximal acht Schülerinnen und Schülern soll der Schulpsychologische Dienst involviert werden, zudem müssen die Eltern ihr Einverständnis geben. Es sollen Kinder aus der Trägergemeinde und zwei weiteren Gemeinden in derselben Klasse beschult werden. Dies vorerst für ein Jahr.

Ab dem Schuljahr 2025/2026 besteht voraussichtlich eine neue Rechtsgrundlage. Per 1. August 2026 tritt das neue Schulgesetz in Kraft. Während Kleinklassen bisher ausschliesslich Kindern mit Lernbeeinträchtigung vorbehalten waren, ermöglicht die Revision des Schulgesetzes, dass kleine Beschulungssettings für Schülerinnen und Schülern mit besonderen Bedürfnissen geschaffen werden können. Dies sind zum Beispiel Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung oder mit einer Entwicklungsverzögerung.
Kantons fragte Suhr als Trägergemeinde für regionale Spezialklasse an
Die Schule Suhr wurde vom Bildungsdepartement angefragt, als Trägergemeinde eine regionale Spezialklasse zu führen. Dies teilt die Gemeinde Suhr mit. Innert kurzer Zeit habe eine Klasse von fünf Schülerinnen und Schülern aus Suhr, zwei aus der Kreisschule Aarau-Buchs (Standort Gysimatte Buchs) und einer Schülerin aus der Schule Gränichen gebildet werden können, so die Gemeinde Suhr weiter.
Buchs und Gränichen organisieren Transport nach Suhr
Sie sind unterschiedlich alt - vom Kindergartenalter bis zur dritten Primarklasse. Die Gemeinden Buchs und Gränichen organisieren den Transport ihrer Schülerinnen und Schüler nach Suhr. Die regionale Spezialklasse wird laut Mitteilung "von einer Fachlehrpersonen mit heilpädagogischer Ausbildung, einer Kindergarten- und einer Lehrperson sowie Assistenzpersonen unterrichtet". Organisatorisch, personell und pädagogisch werden sie dabei von der Gesamtschulleiterin der Schule Suhr, Angela Boller, geleitet.
Der Suhrer Gemeinderat und die Gesamtschulleiterin der Schule Suhr begrüssen laut Mitteilung "das schnelle und lösungsorientierte Handeln des Kantons". Es bestehe aber auch in Suhr trotz Spezialklasse weiterhin ein hoher Bedarf nach zusätzlichen Sonderschulplätzen. Der Gemeinderat erwartet, heisst es dazu weiter, dass der Kanton zeitnah zusätzliche Sonderschulplätze realisiert und dabei nicht den gesamten Bedarf finanziell, organisatorisch und räumlich auf die Gemeinden abwälzt. Die Schule Suhr wird die Kosten während des Projektes in einem engen Monitoring überprüfen.
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