Revision der Energiestrategie: das sagen die Grünen dazu

Die Grünen Aargau begrüssen in ihrer Stellungnahme die von der Regierung geplante die Revision «energieAARGAU 2025», verlangen aber einen deutlichen Schub bei Tempo und Zielschärfe.
Ihre Anhörungsantwort legt fünf Prioritäten fest (nachstehend im Wortlaut):
- Ziele verschärfen, Massnahmen umsetzen: Der Aargau braucht einen schnelleren Zubau von Wind- und Sonnenergie, mehr Energieeffizienz und eine schnellere Vermeidung der Treibhausgasemissionen. Damit diese Ziele erreicht werden, braucht es griffige Massnahmen. Die Erarbeitung von Grundlagen reicht nicht, es müssen jetzt mehr Massnahmen umgesetzt werden.
- Windräder statt AKWs: Auf dem Kantonsgebiet steckt ein ökologisches Windenergiepotenzial von etwa 1’200 GWh pro Jahr – rund zwei Drittel davon fallen in die Wintermonate. Der Kanton muss den «Windexpress» sofort nutzen, zusammen mit den Gemeinden die Anlagen an den fünf bereits im Richtplan verankerten Standorten umsetzen und im kantonalen Richtplan weitere geeignete Flächen ausscheiden. Die Forschung zur Kernenergie ist hingegen Bundesaufgabe. Der Kanton soll seine personellen und finanziellen Ressourcen auf jene Bereiche konzentrieren, für die er selbst zuständig ist.
- Weg von Erdöl, Erdgas und Uran - die Zukunft ist erneuerbar: Elektrische Fahrzeuge und Wärmepumpen sind rund vier Mal effizienter als ihre fossilen Pendants. Der simple Leitsatz «Nichts mehr verbrennen» soll sich als roter Faden durch die Strategie ziehen. Das bedeutet: Fossile Heizungen müssen schnellstmöglich verboten werden und die MuKEn 2025 (inklusive Solarplicht bei Dachsanierungen) sind bis 2028 umzusetzen. Gleichzeitig sollen bis 2035 90% aller neuen Personenwagen elektrisch fahren. Damit dies möglich ist, braucht es Anreize zum Ausbau der Ladeinfrastruktur.
- Strom dann, wenn er gebraucht wird: Versorgungssicherheit heisst Speicherausbau (Batterien, Power to X und Wärmespeicher) und Flexibilisierung der Nachfrage. Dazu braucht es ein Förderprogramm für grössere Speicher und dynamische Strompreise für die Endkunden.
- Gemeinden vorwärts bringen: Die Umsetzung der Energiestrategie erfolgt zu grossen Teilen in den Gemeinden. Diese müssen deshalb vermehrt befähigt und unterstützt werden, z.B. bei der Erstellung von Energieplanungen, Planung und Bau von Windkraftanlagen oder Fernwärmenetzen sowie kommunalen Mobilitätsplänen.
Fazit der Grünen: "Wer Energiekanton sein will, muss jetzt handeln: Windräder bauen, Speicher füllen und Gemeinden stärken – sonst bleibt energieAARGAU nur Papier."