Pro Natura Aargau: Nationalrat gefährdet den Wald

Pro Natura Aargau: Nationalrat gefährdet den Wald
Ein wunderschönes Waldtgebiet. Foto: Matthias Betsche


Mit der Annahme der Motion Würth zur Flexibilisierung des Rodungsersatzes habe der Nationalrat soeben einen gefährlichen Systemwechsel beschlossen: weg von der 150-jährigen Schweizerischen Tradition des flächenmässigen Walderhalts hin zu dessen Dezimierung. Dies schreibt Pro Natura Aargau in einer Mitteilung. Die Motion verlange nämlich, dass bei einer Rodung von Wald nur noch
die Hälfte wieder aufgeforstet werden muss.
Dieser unnötige Systemwechsel gefährde den Aargauer Wald. Pro Natura Aargau werde sich mit aller Kraft für den Erhalt des Aargauer Walds einsetzen.


Was ist entspannender als ein Spaziergang im nahen Wald? Doch der Wald leistet noch viel mehr, er ist ein wahres Multitalent. Der Aargauer Wald ist Lebensraum für fast die Hälfte aller in der Schweiz bekannten Pflanzen, Tiere und Pilze. Er liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, speichert Kohlenstoff, dient der Bevölkerung als Erholungsraum und schützt Menschen und Infrastrukturen vor Naturgefahren. Darüber hinaus fördern Wälder Grundwasser und Trinkwasserleistungen. Gerade angesichts des Klimawandels werden die Funktionen des Waldes immer wichtiger.

"Würde sich verheerend auf die Waldflächen im Aargau auswirken"

Gemäss der Motion des St. Galler Mitte-Ständerats Benedikt Würth soll bei einer Waldrodung neu nur noch die Hälfte des verloren gegangenen Waldes ersetzt werden. Eine Mehrheit im Parlament hat dieser Vorlage vorerst zugestimmt. Dies würde sich verheerend auf die Waldflächen im Aargau auswirken, befürchtet Pro Natura Aargau, und verlangt: "Dieser Entscheid muss dringend korrigiert werden."


«Nach 150 Jahren erfolgreichem Einsatz für den Erhalt der Waldflächen, würde damit der Weg frei, im Aargau Waldflächen zu roden, ohne sie wieder ersetzen zu müssen», empört sich laut Mitteilung Matthias Betsche, Grossrat und Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, und betont: «Dieser unnötige Systemwechsel gefährdet den Aargauer Wald. Es würde im Kanton Aargau
zu einem signifikanten Rückgang der Waldflächen kommen».

Pro Natura: Aargauer Parlamentaroier sollen sich für den Wald einsetzen
Seit bald 150 Jahren diene das Schweizer Waldgesetz dem Grundsatz, den Wald in seiner Fläche zu erhalten. Nach einer Waldrodung muss daher die gleiche Fläche wieder aufgeforstet werden. Der Begriff Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft: Wer nur so viele Bäume fällt, wie nachwachsen können, sorge dafür, dass der Wald für die künftige Nutzung zur Verfügung steht und auf Dauer seinen Wert behält. forstet wird, dann wird dies langfristig zu
einer Dezimierung der Aargauer Waldfläche führen. Betsche ruft daher die Aargauer National -und Ständerate dazu auf, sich für den Aargauer Wald einzusetzen».