Petition an den Heimatschutz: Über 6000 Unterschriften für den Rückbau des KSB-Altbaus

Petition an den Heimatschutz: Über 6000 Unterschriften für den Rückbau des KSB-Altbaus
Marode, schreibt das KSB zu diesem Bild. Im Altbau des KSB wird derzeit die Altlastensanierung vorgenommen. Foto: ZVG

Die Beschwerde des Heimatschutzes gegen den geplanten Rückbau des KSB Altbaus sorgt für grosses Unverständnis, schreibt das betroffene KSB in einer Mitteilung. In einer Petition fordern 6476 Personen den Aargauer Heimatschutz auf, seine Beschwerde zurückzuziehen. Damit soll insbesondere den vulnerabelsten Patientinnen und Patienten ein bequemer und barrierefreier Zugang zum neuen Spital ermöglicht werden, heisst es dazu weiter.

Das Kantonsspital Baden (KSB) plant, den maroden Altbau durch eine Grünfläche mit einem unterirdischen Parkhaus zu ersetzen. Bereits im Baugesuch für das Neubau Projekt «Agnes» habe das KSB dieses Vorgehen inklusive Abbruch des Altbaus so deklariert, heisst es dazu weiter. Das Rückbau-Vorhaben wurde vom Stadtrat Baden im Juni 2025 bewilligt. Für die Arealplanung in diesem Bereich soll unter Einbezug der Stadt Baden ein breit abgestützter Wettbewerb durchgeführt werden.

Heimatschutz will Denkmalschutz für das alte Gebäude

Gegen den Rückbau-Entscheid hat der Aargauer Heimatschutz Beschwerde eingereicht und verlangt, dass der Zweckbau unter Denkmalschutz gestellt wird. Dies, heisst es in der Mitteilung weiter, "obwohl bis zu diesem Zeitpunkt in keinem Verfahren nie jemand eine Schutzwürdigkeit für den asbestverseuchten Plattenbau aus den 70er Jahren verlangt hat".

KSB hat Weiternutzung geprüft und "als unrealistisch verworfen"

«Wir haben eine Weiternutzung des Gebäudes geprüft, sie aber aufgrund verschiedener Faktoren – von der Planung über die Finanzierung bis hin zum Betrieb – als unrealistisch verworfen», erklärt laut Mitteilung KSB-CEO Pascal Cotrotzo. Das Vorgehen des Heimatschutzes habe bei vielen Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten sowie Besuchern Kopfschütteln ausgelöst. Zumal das KSB zugesichert habe, dass 95 Prozent des Abbruchmaterials wiederverwendet werden und eine CO2 bindende Rückbauweise angestrebt werde.

Aus diesen Gründen habe schon alt Stadtplaner Hans Wanner dem Heimatschutz öffentlich empfohlen, die Beschwerde zurück zu ziehen. «Diesem Anliegen wollten viele empörte Patienten, Mitarbeitende und Interessierte eine Stimme geben. Wir sind selbst überrascht, wie viele Menschen die aus dem KSB lancierte Petition unterschrieben haben», sagt Cotrotzo.

Die insgesamt 6476 Unterschriften (4200 wurden vor Ort gesammelt, weitere 2'276 kamen digital dazu) seien ein starkes Zeichen. Die Forderung an den Heimatschutz ist klar formuliert: «Ziehen Sie Ihre Beschwerde gegen den Rückbau sofort zurück!»

Onkologie- und Dialyse-Patienten betroffen

Besonders betroffen vom Projektstopp sind jene Patientinnen und Patienten, die regelmässig die Dialyse oder Onkologie in der Tagesklinik Kubus aufsuchen. Entsprechend gross ist dort das Unverständnis über das Vorgehen des Heimatschutzes. Cotrotzo: «Auch online haben wir enorm viel Zuspruch erhalten. Das zeigt, dass die Haltung des Heimatschutzes nicht nur von Patientinnen und Mitarbeitenden, sondern auch von grossen Teilen der Bevölkerung nicht geteilt wird.»

Heller: "Blockade verursacht Kosten, die das Spital tragen muss"

Durch die Beschwerde und das Begehren, den Altbau unter Schutz zu stellen, wird die Weiterentwicklung des KSB-Gesundheitscampus blockiert. Bis ein rechtskräftiger Entscheid vorliegt, dürfte erfahrungsgemäss noch viel Wasser die Limmat und die Reuss hinunterfliessen. «Unter dieser Situation leiden einerseits unsere Patientinnen und Patienten», sagt Daniel Heller, Präsident des Verwaltungsrates der KSB AG. «Andererseits verursacht die Blockade Kosten, die das Spital tragen muss.»

"KSB ist gesprächsbereit"

Vor diesem Hintergrund bitten die rund 6'500 Petitionäre den Aargauer Heimatschutz, die Beschwerde im Interesse des Spitals und seiner Patientinnen und Patienten zurückzuziehen. Heller betont: «Selbstverständlich sind wir jederzeit gesprächsbereit – zumal im Zuge der Rückbau-Debatte auch spannende neue Ideen entstanden sind.»

Konkret verweist er auf den Vorschlag eines Leserbriefschreibers im Badener Tagblatt, der angeregt hatte, aus Fassadenelementen des Altbaus im neuen Park eine Skulptur zu errichten: «Solche Ideen könnte man im Rahmen des geplanten Gestaltungswettbewerbs gut aufnehmen.»

Anmerkung von aargauerpolitik.ch: Wenn man diese Petition noch unterschreiben kann, ich bin sofort dabei.