Aargau rechnet 2024 mit 3000 bis 3500 Flüchtlingen

Der Kantonale Sozialdienst (KSD) plant laut Mitteilung des Departements Gesundheit und Soziales (DGS) in Lenzburg eine Unterkunft mit 45 Plätzen für Familien sowie Frauen mit Kindern aus dem Asylbereich. In Obersiggenthal bereitet der KSD die sechste unterirdische Notunterkunft mit 150 Plätzen für den Betrieb vor. Damit schafft der KSD weitere Kapazitäten für Zuweisungen von Personen aus dem Asylbereich durch den Bund, heisst es in der am 7. März publizierten Mitteilung weiter.

Seit dem 14. Januar 2023 befinde sich der Kanton Aargau im Asylbereich in einer Notlage. Diese betreffe insbesondere die knappen Kapazitäten in den Bereichen Unterbringung, Betreuung, Schule und Sicherheit, heisst es weiter. Zur Bewältigung des erwarteten Flüchtlingsaufkommens im Kanton Aargau für das Jahr 2024 in der Höhe von 3'000 bis 3'500 Personen – basierend auf den Szenarien des Staatssekretariats für Migration (SEM) – benötigt der Kantonale Sozialdienst (KSD) zusätzliche Unterbringungskapazitäten.

Zu den am 1. März 2024 kommunizierten zwei neuen Unterkünften in Wettingen und Gränichen sowie der Erweiterung der Unterkunft in Frick kommen eine weitere Unterkunft in Lenzburg und eine unterirdische Notunterkunft in Obersiggenthal hinzu.

Kantonale Unterkunft in Lenzburg für Familien

Die Unterkunft an der Ringstrasse Nord 12 in Lenzburg soll Familien beziehungsweise Frauen mit Kindern Platz bieten. Nach Absprache mit dem Stadtrat Lenzburg ist die Eröffnung auf den 1. April 2024 geplant. Bei dieser Unterkunft handelt es sich um ein Haus mit vier Wohnungen sowie einem Studio im Dachgeschoss mit Platz für rund 45 Personen. Der KSD rekrutiert ein Betreuungsteam für die Unterkunft und stellt die Beschulung der Kinder in den ersten sechs Monaten sicher. Unter Vorbehalt der Zustimmung des Regierungsrats schliesst das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) laut Mitteilung für die Liegenschaft einen unbefristeten Mietvertrag ab.

Bei unbefristeten Mietverträgen erfolgt gemäss den finanzrechtlichen Vorgaben eine Berechnung der Kosten für 10 Jahre. Inklusive Nebenkosten und Mobiliar beantragt der KSD beim Regierungsrat deshalb einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 1,5 Millionen Franken. Allerdings ist mit einer kürzeren Nutzungsdauer und tieferen Kosten zu rechnen, weil bereits ein Bauprojekt geplant ist.

Notunterkunft in Obersiggenthal für Männer

Bei der Notunterkunft in der Geschützten Sanitätshilfsstelle (GSS) beim Technischen Zentrum in Nussbaumen (bei Obersiggenthal) wird es sich um eine Unterkunft für Männer handeln. Die Eröffnung ist auf den 1. Mai 2024 geplant. Des Weiteren hat der KSD ein Baugesuch eingegeben, das einen Container für den oberirdischen Aufenthalt vorsieht. Die Betreuung stellt die Securitas AG sicher. Weil in der Unterkunft geeignete Kochmöglichkeiten fehlen, übernimmt ein Catering-Dienst die Bereitstellung der Mahlzeiten. Nach der Eröffnung wird eine Begleitgruppe den Betrieb der Unterkunft unterstützen. Diese setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinderat, Anwohnerschaft, Freiwilligenorganisationen, Securitas AG, Polizei, Zivilschutz sowie dem KSD zusammen.

Für die Öffentlichkeit wird am 1. Mai 2024 von 17 bis 19 Uhr laut DGS eine Besichtigung stattfinden.