Mehr Mittel vom Kanton für die Dargebotene Hand 143.ch?
In einer grossrätlichen Interpellation stellen Therese Dietiker, EVP, Aarau (Sprecherin), Rolf Schmid SP, Frick und Martin Bossert, EDU, Rothrist Fragen an die Regierung zu den Angeboten und Leistungsverträgen mit 143.ch Aargau/Solothurn.
Die Dargebotene Hand hat für die Sorgen und Probleme der Bevölkerung seit 65 Jahren ein offenes Ohr: anonym, vertraulich und kostenlos. Das niederschwellige Angebot ist für viele die erste Adresse in Krisen. In den letzten Jahren sind zu den bisherigen telefonischen Beratungen Chatberatungen und Mailkontakte dazu gekommen, heisst es im Vorstoss weiter.
"Jede neunte Person, die angerufen hat, musste auf später «vertröstet» werden"
Besonders Jugendliche und junge Erwachsene nutzen die neuen digitalen Gefässe. Im letzten Jahr haben die Beratungen um 3 % zugenommen: es waren über 20'000 Personen, die sich eine erste Hilfe bei 143.ch suchten. Die Zahl der verschobenen Telefongespräche nahm deutlich zu: jede neunte Person, die angerufen hat, musste auf später «vertröstet» werden.
Der Kanton Aargau bezeichnet sich mit anderen als Träger von 143.ch Kanton Aargau/-Solothurn. Mit seinem Beitrag an die Betriebskosten sollen die Dienstleistungen auf hohem Niveau gehalten und andere Notfalldienste wie Spitäler, Polizei usw. –vor allem auch in der Nacht – entlastet werden. Fragen:
1. Wie beurteilt der Regierungsrat das niederschwellige Angebot von 143.ch?
2. Welche Leistungsverträge bestehen mit 143.ch von Seiten Kanton Aargau?
3. Wie werden die neuen digitalen Beratungsangebote in den Leistungsverträgen abgebildet?
4. 143.ch hat mit einem massiven Spendenrückgang zu kämpfen, da die grossen Landeskirchen aufgrund des Rückganges an Mitgliedern ihre Budgets anpassen und verschiedene Institutionen nicht mehr im gleichen Mass mitfinanzieren können. Wie beurteilt der Regierungsrat die finanzielle Situation von 143.ch Aargau/Solothurn?
5. Die Jahresabschluss 2024 von minus CHF 64'152 weist einen grösseren Fehlbetrag auf als in dem Jahr zuvor. Kann sich der Regierungsrat vorstellen, seinen Leistungsvertrag für den jährlichen Betriebsbeitrag mit 143.ch anzupassen, damit der Verein seine immer stärker nachgefragten Aufgaben weiterhin erfüllen kann?