Matthias Jauslin: Konsumenten sollen von günstigem Strom am Mittag profitieren und so den Verbrauch optimieren können

Matthias Jauslin: Konsumenten sollen von günstigem Strom am Mittag profitieren und so den Verbrauch optimieren können
Matthias Jauslin. Foto: ZVG

Nationalrat Matthias Jauslin (GLP/AG) hat (20 Mitunterzeichnende) in der eben zu Ende gegangenen Sommersession eine Motion eingereichter. Damit will er den Bundesrat beauftragen, "die gesetzliche Grundlage zu schaffen, um die Verteilnetzbetreiber zu verpflichten, zumindest als Wahltarif dynamische Netznutzungs- und Energieliefertarife anzubieten".

Er begründet dies so: Mit dem Zubau von erneuerbaren Energien verschieben sich die Produktionszeiten und damit auch der Verlauf der Preise am Strommarkt. Vorbei seien die Zeiten von billigem Nachtstrom und teurem Strom über Mittag. Stattdessen ist Strom von Mitte Vormittag bis in den Nachmittag hinein oft sehr günstig.

Endverbraucher in der Grundversorgung bezahlen aber mehrheitlich fixe Energieliefertarife. Damit können sie nicht vom günstigen Strom tagsüber profitieren und haben keinen Anreiz, ihren Verbrauch zu optimieren. Daher sollen die Verteilnetzbetreiber verpflichtet werden, verlangt Jauslin, "dynamische Netznutzungs- und Energieliefertarife zumindest als Wahltarif anzubieten. Diese sollen sich bezüglich der zeitlichen Variabilität an den Marktpreisen orientieren".

Im Gesetz dynamische Energieliefertarife ermöglichen

Während dynamische Energieliefertarife in der Grundversorgung bisher keine Anwendung finden, führen erste Netzbetreiber dynamische Netznutzungstarife als Wahltarife ein. Dynamische Energieliefertarife sind jedoch bis heute auf Gesetzesebene nicht vorgesehen. Dies gilt es zu korrigieren und kann zum Beispiel mit dem folgendem Gesetzesvorschlag (Art. 6 Abs. 3bis StromVG neu) oder gleichbedeutend in der entsprechenden Verordnung umgesetzt werden: «Die Verteilnetzbetreiber bieten zumindest als Wahltarif dynamische Netznutzungs- und Energieliefertarife an. Die dynamischen Netznutzungstarife orientieren sich an der Netzbelastung, die dynamischen Energieliefertarife an der zeitlichen Variabilität der Marktpreise.» 

Die Schweiz strebt im Rahmen der Energiestrategie 2050 ein Energiesystem mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Energie an. Dafür ist es wichtig, so Jauslin weiter, "dass die Endverbraucher Strom möglichst dann verbrauchen, wenn er in grossen Mengen produziert wird und damit die Marktpreise  tief liegen".

Mitunterzeichnende (20)

Arslan Sibel Badertscher Christine Bally Maya Clivaz Christophe Flach Beat Friedl Claudia Gredig Corina Grossen Jürg Klopfenstein Broggini Delphine Müller-Altermatt Stefan Nause Reto Roduit Benjamin Schaffner Barbara Schneider Meret Stämpfli Fabienne Storni Bruno Suter Gabriela Walder Nicolas Weber Céline Wismer-Felder Priska