Jonas Fricker gibt Grossratsmandat bald ab

Jonas Fricker gibt Grossratsmandat bald ab
Die Grossräte Jonas Fricker und Mirjam Kosch letzte Woche vor dem Grossratsgebäude halten binne an einbem Mahnmal gegen Femizide in der Schweiz. Foto: MKU

Der grüne Badener Grossrat Jonas Fricker hat via Facebook seinen Rücktritt vom Amt angekündigt. Er werde die Energiestrategie energieAARGAU 2025 als Präsident der Kommission Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung noch durch den Grossen Rat begleiten und danach sein Grossratsmandat niederlegen (voraussichtlich am 24. März 2026).

Seit seiner Wahl in den Einwohnerrat Baden im Jahr 2001 habe er die politische Landschaft unseres Kantons und unseres Landes aktiv mitgestalten und dabei wertvolle Einblicke in das Zusammenspiel von Politik und Öffentlichkeit gewinnen dürfen, schreibt Fricker. Besonders dankbar sei ich, dass er mit der Verankerung des Klimaschutzes als Staatsaufgabe in der Aargauer Verfassung einen nachhaltigen Beitrag leisten konnte. Nun lege er seinen Fokus vermehrt auf Familie, Beruf und Gesundheit. Er dankt seiner Fraktion für die gute Zusammenarbeit, seiner Frau, Familie und Freunde für ihre Unterstützung und allen Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen über all die Jahre.

2017 Rücktritt aus dem Nationalrat

Fricker war zwischenzeitlich (2015 - 2017) auch Nationalrat der Grünen, gab dieses Mandat dann aber nach einer sehr unbedachten Wortwahl bei einem Votum im Nationalrat ab. In der Debatte zur Fair-Food-Initiative zur Massentierhaltung hatte Fricker gesagt: «Als ich das letzte Mal so eine Dokumentation von Transporten von Schweinen gesehen habe, sind mir unweigerlich die Bilder der Massendeportationen nach Auschwitz aus dem Film Schindlers Liste hochgekommen. Ich kann nichts dafür, das ist einfach so passiert. Die Menschen, die dort deportiert wurden, die hatten eine kleine Chance zu überleben. Die Schweine, die fahren in den sicheren Tod."

Er realisierte rasch, dasss er sich da völlig in der Wortwahl vergriffen hatte, entschuldigte sich, doch der Schaden war angerichtet. Seine Partei distanzierte sich, Medien forderten seinen Rücktritt. Es spricht für die persönliche Integrität Frickers, dass er - anderes es als andere Politiker gemacht hätten - nicht versucht hat, das Problem auszusitzen. Wäre er stattdessen einfach zwei Wochen untergetaucht, hätte er sein Mandat wohl behalten können.