Hospiz Aargau – Geborgenheit am Ende des Lebens, für die, die gehen und die, die bleiben

Am 12. Juni 2025 fand die Mitgliederversammlung des Vereins Hospiz Aargau im Süssbach-Saal in Brugg statt. Vorstandspräsident Röbi Rhiner eröffnete den Anlass, der von erfreulichen Entwicklungen geprägt war, wie Hospiz Aargau mitteilt - gefolgt von einem spannenden und empathischen Input-Referat der Kuratorin Bettina Rohr, welche die Jubiläumsveranstaltungen federführend leitete. Die Teilnahme von Vertretern der Luise-Thut-Stiftung, inklusive einem Grusswort zeigt die Verbundenheit und Unterstützung.
Bereits über 1000 Mitglieder
Seit Juni 2024 konnten 195 neue Mitglieder gewonnen werden – die Tausender-Hürde ist übersprungen, ein historischer Meilenstein mit nun 1'129 Mitgliedern. Die finanzielle Lage ist laut Mitteilung stabil: Das Jahr 2024 schloss mit einem Gewinn von CHF 21'256.– ab, zusätzlich konnten Rückstellungen gebildet werden – eine solide Basis für die Zukunft und ein starkes Signal für den geplanten zweiten Standort im Westaargau.

"Spitäler weisen Patienten aus Kostengründen Patienten später zu"
Diese Zahlen seien umso bemerkenswerter, heisst es weiter, da 2024 ein herausforderndes Jahr war. Geschäftsführer Dieter Hermann berichtete von der tiefsten Bettenauslastung seit 2016 – bei gleichzeitig höchster Sterberate. Weiter heisst es: "Zunehmend herausfordernd ist der Trend, dass Spitäler aus Kostengründen Patienten später zuweisen. Dies führt dazu, dass viele nicht mehr rechtzeitig ins Hospiz verlegt werden können oder nur noch kurz verweilen – ohne umfassend von der ganzheitlichen Betreuung zu profitieren." Auch personell habe es Hospiz-intern Veränderungen gegeben: Anpassungen im Pflege- und Verwaltungsteam stärken die Qualität und schaffen ein stabiles Fundament für die Zukunft.
Gut 100 Ehrenamtliche im Einsatz
Ein starkes Zeichen des Engagements bleibt die Freiwilligenarbeit: Gut 100 Ehrenamtliche leisteten Einsätze im stationären und ambulanten Bereich sowie im Trauertreff oder auch in der Vorstandsarbeit – mit einem statistischen Wert von CHF 639'442.– (Quelle: BfS). Hospiz Aargau ist und bleibt in hohem Mass auf Freiwilligenarbeit gegründet.
Zweiter Standort: konkrete Immobilie in Prüfung
Der Initiativgeist bleibt lebendig: Für den zweiten Standort ist eine konkrete Immobilie in Prüfung. In Wohlen entsteht der achte Trauertreff im Kanton – ein weiterer Schritt im Ausbau des Unterstützungsangebots. Zudem gründeten wir auf Initiative von Seelsorger Andreas Zimmermann und seiner Frau das Café Goodbye – ein Ort für regelmässige Gespräche über Leben und Sterben.
Hospiz Aargau ist 30 Jahre alt
Ein besonderes Jubiläum prägte das Jahr: 2024 wurde Hospiz Aargau 30 Jahre alt. Zwischen März und Juni 2025 wurde dieses Ereignis mit öffentlichen Veranstaltungen und der Ausstellung «Lebenshalt» gefeiert – als Dank an alle, die das Hospiz mitgetragen haben. Martina Sigg, Vizepräsidentin des Vorstands, teilte persönliche Eindrücke. Kuratorin Bettina Rohr gab Einblicke in die Entstehung der berührenden Handportraits und Lebensgeschichten der Patienten und Patientinnen.

Ein Wechsel im Vorstand
Auch im Vorstand gab es einen Wechsel: Nach vier Jahren übergab Nicole Meier ihr Amt an Nina Suma. Nicole Meier gestaltete mit ihrer Expertise und klaren Haltung die Aussenwirkung des Hospizes mit. Als Nachfolgerin konnte Nina Suma, eine ebenfalls profilierte Fachperson, gewonnen werden. Sie bringt langjährige Erfahrung in Marketing und Kommunikationsstrategie mit – wertvolle Kompetenzen, um die Vision von Hospiz Aargau weiterzutragen und sichtbar zu machen – sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Dialog mit Partnern und Unterstützenden.
In geselliger Runde wurde beim Apéro auf das, was war, ist und noch kommen darf, angestossen.