Grossräte wollen Standortbestimmungen in den Grundlagenfächern mindestens auf der Sekundarstufe I und II

Titus Meier, FDP, Brugg, Sprecher), Jürg Baur, Mitte, Brugg, Alain Burger, SP, Wettingen, Daniel Hölzle, Grüne, Zofingen, Annetta Schuppisser, GLP, Bremgarten und Uriel Seibert, EVP, Schöftland haben im Grossen Rat ein Postulat betreffend Einführung von Standortbestimmungen in den Grundlagenfächern mindestens auf der Sekundarstufe I und II eingereicht. Zu Beginn jedes Schuljahres soll mindestens auf der Sekundarstufe I und II in den Grundlagenfächern eine Standortbestimmung vorgenommen werden.

Begründung: Die nationale Überprüfung des Erreichens der der Grundkompetenzen (ÜGK) förderte laut dem Postulat neben durchschnittlichen teils auch sehr schlechte Resultate zu Tage. Es habe sich bestätigt, was bereits frühere Untersuchungen gezeigt hatten, dass das Leistungsniveau in der Aargauer Volksschule teilweise ungenügend ist und es Massnahmen brauche.

Nicht alle Massnahmen können auf kantonaler Stufe getroffen werden. Es werde auch Massnahmen vor Ort und Anpassungen im Unterricht erfordern. Aus diesem Grund soll in der Sekundarstufe I und II eine Standortbestimmung zu Beginn jedes Schuljahres als neues Instrument eingeführt werden, fordert das Postulat. Mindestens in den Grundlagenfächern Deutsch und Mathematik sowie idealerweise Englisch und Französisch sollten alle Schülerinnen und Schüler eine Standortbestimmung absolvieren, die Aufschluss über ihren jeweiligen Leistungsstand gibt.

Die Standortbestimmung soll so aufgebaut sein, dass sie für die drei verschiedenen Leistungszüge der Oberstufe sowie der jeweiligen Schulen auf Sekundarstufe II eine Bandbreite vorgibt, in welcher sich die Resultate bewegen sollten. Standortbestimmungen sind ein erprobtes Mittel im Unterricht. Sie ermöglichen es laut Postulat, "individuelle Lernstände zu erfassen und dienen als Grundlage für differenziertes Lernen".

"Standortbestimmungen sorgen für Transparenz und Zielorientierung"

Standortbestimmungen sorgen für Transparenz und Zielorientierung, heisst es weiter. Schülerinnen und Schüler – aber auch die Eltern – sollen wissen, was von ihnen erwartet wird und wo sie aktuell stehen. Standortbestimmungen ermöglichen auch einen Vergleich mit Vorjahren oder anderen Klassenstufen. So könnten Lernfortschritte im Jahresverlauf oder im Vergleich mit den Vorjahren nachvollzogen werden. Ebenso könnten Leistungen innerhalb eines Jahrgangs oder einer Schule besser eingeordnet werden. Standortbestimmungen können schliesslich auch die Lernmotivation steigern und die Selbstverantwortung fördern. Sinnvollerweise werden die Standortbestimmungen mit bereits bestehenden Instrumenten realisiert, um Synergien zu nutzen, fordert das Postulat und schliesst so: "Hier bietet sich beispielsweise die Plattform Mindsteps an, die entsprechend zu erweitern wären."