Gebäudeversicherung: 49 Mio. gehen als Prämienrabatt zurück an die Versicherten
Das Betriebsergebnis der aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) schliesst für das Jahr 2024 mit einem Überschuss von 51,1 Millionen Franken ab (2023: 41,8 Millionen Franken). Die Schadensumme für die Elementarschäden 2024 lag mit insgesamt 13,6 Millionen Franken deutlich unter dem Vorjahr (2023: 27,0 Millionen Franken).
Heftiges Gewitter grösstes Schadenereignis
Am 1. September 2024 überzog ein heftiges Gewitter die Schweiz. Dieses führte im Kanton Aargau zu 632 Schäden mit einer Gesamtschadensumme von 4,7 Millionen Franken, was laut Jahresbericht das grösste Elementarereignis im Berichtsjahr darstellt. Die Schadensumme bei den Feuerschäden lag im Berichtsjahr mit 30,3 Millionen Franken (2023: 18,3 Millionen Franken) über dem Vorjahr.

Grösster Brand: Explosion in Nussbaumen
Der grösste Brand ereignete sich am 13. Juni 2024 in Nussbaumen. Dieses Ereignis erreicht eine Schadensumme von insgesamt 3,5 Millionen Franken. Die Ursache des Brandes war eine Explosion.
Die Performance der Finanzanlagen war wie im Vorjahr sehr erfreulich. Die AGV rechnete mit einer Netto-Performance von 2,75 %. Effektiv wurde eine Netto-Performance von 6,27 % erzielt. In der Finanzbuchhaltung werden die Feuer- und Elementarschäden mit 38,7 Millionen Franken ausgewiesen. Die Differenz zu oben genannten Schadensummen erklärt sich durch die Abwicklung der Schäden und die damit verbundene Auflösung der Rückstellungen für diese Schäden, insbesondere aus Vorjahren.
Von Gesetzes wegen ist die AGV verpflichtet, über ausreichende Reserven zu verfügen. Zudem muss sich die Höhe der Reserven nach versicherungstechnisch anerkannten Methoden bemessen und durch eine externe Stelle überprüft werden. Das Eigenkapital per Ende Jahr entspricht dem sogenannten risikotragenden Kapital (RTK). Dieses RTK steht dem Minimalkapital gegenüber. Das Minimalkapital wird per Bilanzstichtag jährlich neu berechnet. Aufgrund der Schadenerfahrung, einer Änderung des Rückversicherungsprogramms oder von aktualisierten Risikokennzahlen für die Finanzmärkte verändert sich das Minimalkapital jährlich.

Die aktuariellen Berechnungen von PricewaterhouseCoopers AG, Zürich, haben ergeben, so die Regierung in ihrer Botschaft zum Jahresergebnis an den Grossen Rat, dass das Minimalkapital in der Sparte Feuer- und Elementarschadenversicherung bei 714,7 Millionen Franken (2023: 740,3 Millionen Franken) liegt und das Maximalkapital bei 1'188,3 Millionen Franken (2023: 1'221,4 Millionen Franken).
Risikotragendes Kapital : 1'182,8 Millionen Franken
Das risikotragende Kapital beträgt 1'182,8 Millionen Franken (2023: 3 von 8 1'132,7 Millionen Franken) und liegt damit 5,5 Millionen Franken (2023: 88,7 Millionen Franken) unter dem Maximalkapital oder bei 165,5 % des Minimalkapital.
Prämienrückvergütung
Aufgrund der stabilen Eigenkapitalisierung und positiven Prognosen der Schäden 2024 hat der Verwaltungsrat beschlossen, in der obligatorischen Versicherung Feuer und Elementar eine Prämienrückvergütung von 50 % auf die Prämienrechnung 2025 zu gewähren. Dies entspricht einem Betrag von rund 49 Millionen Franken, der dem Geschäftsjahr 2024 belastet wurde.
Die Zahl der bei der AGV versicherten Gebäude stieg um 0,33 % von 235'924 auf 236'713 per Ende 2024. Der Versicherungswert stieg um 7,5 % von 253,3 Milliarden Franken auf 272,3 Milliarden Franken. Die Zahl der Anmeldungen zur Bauzeitversicherung ging auf 3'126 zurück (2023: 3'273). Die Reduktion beträgt rund 4,5 % (2023: -12,6 %). Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der Versicherungswert (Bauzeitversicherung) auf 3,68 Milliarden Franken (2023: 3,41 Milliarden Franken), was einer Zunahme von 7,7 % entspricht (2023: -7,2 %).