Future Liebegg – Umbau und Erweiterung des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg?
Als nächstes geht es im Grossen Rat um das Projekt Future Liebegg – Umbau und Erweiterung Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Gränichen, und um einen Verpflichtungskredit dazu. Erläutert werden die Beratungen in der vorberatenden Kommission AVW von ihrem Präsidenten Hanspeter Hilfiker (FDP).
Der Kanton Aargau ist einer der fünf grössten Agrarkantone der Schweiz und verfügt mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg über ein Kompetenz-zentrum für Landwirtschaft, Ernährung und Hauswirtschaft, sagt Hilfiker. Vor 68 Jahren für 250 Lernende errichtet, besuchen heute rund 430 Lernende diese wichtige Institution. Die Gebäulichkeiten sind in die Jahre gekommen und weisen Sanierungs- und Erweiterungsbedarf aus. Mit dem vorliegenden Kreditantrag soll ein mehrjähriger Erneuerungs- und Erweiterungsprozess angestoßen werden.
Die Kommission AVW konnte im Mai 2023 eine Besichtigung des Zentrums Liebegg durchführen. Eine Machbarkeitsstudie führte zu einer Variantenentscheidung, anschliessend gab es ein Planerwahlverfahren. Mit dem Geschäft beantragt der Regierungsrat einen Projektierungskredit über 9.17 Mio. Fr.; der vorgesehene Endausbau der Liebegg wird einen Investitionsrahmen von gut 67 Mio. Fr. erfordern.
Das Eintreten auf die Vorlage war unbestritten. Alle Fraktionen haben die Notwendigkeit der Sanierung und Erweiterung betont und die gut ausgearbeitete Botschaft gelobt.
Die Kommission VWA hat der Kommission AVW ihre Einschätzung des Geschäfts zukommen lassen. Sie unterstützt das Projekt einstimmig.
In der AVW wurden Fragen zu verschiedenen Ausführungsdetails gestellt. Alle Fragen konnten von den Auskunftspersonen beantwortet werden oder werden in der nächsten Botschaft zum Verpflichtungskredit weiter detailliert.
- So wurde etwa bestätigt, dass kein neuer Ölheizungseinbau geplant ist und der Kanton die CO2-Neutralität bis 2040 auch in diesem Projekt verfolgt;
- die Zonenkonformität wurde ebenfalls bestätigt, der Campus befindet sich in einem «Siedlungsei», in einer Zone für öffentliche Bauten und Anlagen, die Stallbauten gelten als landwirtschaftlicher Betrieb;
- bei der Bachführung ist noch zu prüfen, wo genau die Öffnung stattfinden soll, hier handelt es sich um ein Projekt des Baudepartements; der geöffnete Bach soll in den Unterricht integriert werden;
- im Verkehrskonzept wurde vor allem der Parkplatzbedarf diskutiert, hier soll auf Basis der VSS-Normen der tägliche Parkplatzbedarf, nicht der Spitzenbedarf abgedeckt werden;
- Schliesslich wurde festgestellt, dass die geplanten Kosten des Vollausbaus zwischen 50 und 70 Mio. Fr. liegen dürften und die Finanzierungsmodelle noch zu prüfen sind.
Kommission unterstützt Verpflichtungskredit
Nach intensiver Diskussion stimmte die AVW laut Hilfiker dem Antrag des Regierungsrats einstimmig zu und unterstützt den Projektierungskredit von 9.17 Mio. Fr.
In der Debatte wird die Vorlage von der GLP unterstützt, ebenso von der mitte. Robert Weishaupt sagt dazu, die Mitte begrüsse das etappenweise Vorgehen, ebenso wie den sorgfältigen Umgang mit Nachhaltigkeit. Stichworte seien: Solaroffensive, Ressourcenschonung, Ammoniakreduktion, der Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden – aber auch die sinnvolle Koordination mit der Bachöffnung, die separat läuft, aber Synergien schafft.
Weishaupt: "Bildung und Tierwohl sind keine Luxusprojekte – sie sind Grundvoraussetzungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft." Aus all diesen Gründen werde Die Mitte dem Antrag einstimmig zustimmen.
Der Rat heisst den Regierungsantrag schliesslich gut.