Fotofallen im Aargau: tappt ein Goldschakal hinein?

Fotofallen im Aargau: tappt ein Goldschakal hinein?
Das erste Foto eines Goldschakals in der Schweiz entstand während dem Luchsmonitoring in den Nordwestalpen im Winter 2011/12. Foto: KORA/D. Combremont, J. Roch

Vor Jahren wurde im Aargau ein Goldschakal gesichtet. Jetzt stehen in diesem Sommer an ca. 60 Standorten im Aargau sowie in den Kantonen Schaffhausen und Basel-Landschaft Fotofallen. Sie dokumentieren die aktuelle Situation der Artenzusammensetzung in einem Lebensraum, der für den Goldschakal geeignet ist. Diese Untersuchung ist der erste Teil eines neuen KORA-Projekts zum Goldschakal. Dies teilt Kora mit.

Goldschakal ist sehr anpassungsfähig

Der Goldschakal ist hundeartig, ähnelt einem Fuchs, ist aber gegenüber einem Fuchs hochbeiniger und kräftiger gebaut, mit kürzerem Schwanz (20–30 cm) und goldbrauner Rückseite der Ohren (beim Fuchs schwarz).

Geeignete Lebensräume für den Goldschakal sind vielfältig. Der Goldschakal ist bei der Wahl seines Lebensraums sehr anpassungsfähig. Er kann sowohl in Wäldern als auch in offeneren, aber strukturreichen Landschaften vorkommen, oft bevorzugt er die Nähe zu Gewässern. Entsprechend vielfältig haben wir die Standorte der Fotofallen gewählt: Sie befinden sich im Wald, am Waldrand, an strukturreichen Orten wie Hecken oder an Gewässern und Feuchtgebieten. Ziel ist es, genau zu dokumentieren, welche Artenzusammensetzung aktuell in geeignetem Goldschakal-Habitat zu finden ist. Diese Daten dienen als wichtige Grundlage, um Informationen über den Einfluss des Goldschakals auf die Arten und die Landschaft in der Schweiz zu sammeln.

Die Kameras wurden laut Kora in Zusammenarbeit mit den Jagdverwaltungen der Kantone Aargau, Schaffhausen und dem Amt für Wald und Wild beider Basel installiert. Sie bleiben während rund drei Monaten im jeweiligen Gebiet im Einsatz und werden regelmässig kontrolliert.

Zahlreiche Sichtungen 2024 vorab im Raum Zürich

Im Jahr 2024 wurden laut Kora zahlreiche Goldschakal-Sichtungen gemeldet. Insgesamt konnten 14 Nachweise durch Foto- oder Videoaufnahmen bestätigt werden – vorwiegend im Raum Zürich, vereinzelt aber auch im Kanton Uri und in Graubünden, unter anderem im Schweizerischen Nationalpark. Hinweise auf eine dauerhafte Ansiedlung oder Nachwuchs liegen bislang nicht vor.