Feierliche Eröffnung der neuen Kantonsschule in Stein im Fricktal

Feierliche Eröffnung der neuen Kantonsschule in Stein im Fricktal
Haupteingang des Modulbaus in Stein.Bildnachweis. Copyright© Kanton Aargau/DFR / Fotograf: Bernhard Strauss

Nach mehr als fünfzig Jahren wurde heute im Kanton Aargau erstmals wieder eine neue Mittelschule eröffnet: An der Kantonsschule Stein fand in einer baulichen Übergangslösung an der Münchwilerstrasse der erste Schultag für 130 Schülerinnen und Schüler statt. Der historische Moment wurde im Rahmen eines kleinen Festakts unter Beteiligung von Bildungsdirektorin Martina Bircher feierlich gewürdigt. Dies teilt das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) mit.

Am heutigen Montagmorgen begann für 130 Schülerinnen und Schüler der Unterrichtsbetrieb an der neu eröffneten Kantonsschule Stein im Fricktal. Ein vierköpfiges Schulleitungsteam um die Gründungsrektorin Katrin Brupbacher hat sich seit Monaten auf diesen besonderen Moment vorbereitet, um heute zusammen mit 27 Lehrerinnen und Lehrern und sieben Verwaltungsangestellten den Schulbetrieb aufnehmen zu können. Unterrichtet werden im ersten Jahr sechs erste Klassen – vier am Gymnasium und zwei an der Fachmittelschule (FMS).

Ein Bildungszentrum für die Zukunft

Die Kantonsschule Stein ist die siebte Mittelschule im Kanton Aargau. Notwendig wurde der Aufbau eines zusätzlichen Standorts im Fricktal aufgrund des demografischen Wachstums im Aargau und den benachbarten Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Bisher pendelten jährlich rund 600 Fricktaler Jugendliche für ihre Mittelschulausbildung in andere Kantone, was künftig nur noch beschränkt möglich sein wird.

Die Schule startet in einer baulichen Übergangslösung auf dem Brotkorb-Areal, die bis 2029 bestehen bleibt. Der definitive Neubau wird ab 2026 realisiert und soll im Schuljahr 2029/30 bezugsbereit sein. Dann wird die Kantonsschule Stein Platz für bis zu 44 Abteilungen bieten und damit mittelfristig allen Fricktaler Schülerinnen und Schülern eine wohnortnahe Mittelschulausbildung ermöglichen.

Die Eröffnung der Kantonsschule Stein ist weit mehr als ein infrastrukturelles Projekt – sie ist ein starkes Zeichen für die Bildungsförderung und regionale Entwicklung im Fricktal. Die Schule soll zu einem Treffpunkt für Lehren und Lernen, für Innovation und Gemeinschaft werden. Sie stärkt die Identität der Region und schafft neue Chancen für kommende Generationen.

Gemeinsamer erster Schultag

Der erste Schultag an der neueröffneten Kantonsschule Stein fand mit allen Beteiligten gemeinsam nach einem Spezialprogramm statt. Sternförmig von acht verschiedenen Treffpunkten in Stein her, fanden die Schülergrüppchen nach einer kleinen Fotochallenge beim Schulhaus und in ihren Abteilungen zusammen. Nach dem Mittag traf sich die ganze Schulgemeinschaft zur „Uufrichti“ des gemeinsam gestalteten Flaggenbaums. So wurde ein erstes gegenseitiges Kennenlernen ermöglicht und Schulräumlichkeiten und Umgebung konnten ein erstes Mal erkundet werden. Das Übergangsgebäude im Modulbau füllte sich mit Leben. Die Stimmung war geprägt von Neugier, Vorfreude und dem Bewusstsein, der neuen Schule gemeinsam ein Gesicht geben zu können. Ab Dienstag findet der Unterricht dann nach regulärem Stundenplan statt.

Linde als Symbol der Gemeinschaft

Am späteren Nachmittag begrüsste Regierungsrätin Martina Bircher zu einer kleinen Eröffnungsfeier. In ihrem Grusswort richtete sie ihren Dank an all jene, die dieses grosse Projekt ermöglicht und begleitet haben: an die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Gemeinde Stein sowie an die Bau- und Planungsteams und die Architektinnen und Architekten. Insbesondere dankte sie aber der Rektorin.

Als Geschenk überbrachte sie der Schule eine mobile Linde, die dereinst in den definitiven Neubau mitumziehen soll: "Schon unsere Vorfahren verehrten die Linde als Baum, unter dem Menschen zusammenkommen, Gemeinschaft erleben und wichtige Momente geteilt werden. Ganz in diesem Sinn soll auch die neue Kantonsschule Stein ein offenes Haus und ein zentraler Ort der Begegnung im Fricktal sein – so wie es auch das Lindenblatt auf dem Fricktaler Wappen symbolisiert."

Blick in die Vergangenheit

Die heutige Mittelschullandschaft mit den sechs Kantonsschulen Alte Kantonsschule Aarau, Neue Kantonsschule Aarau, Kantonsschule Baden, Kantonsschule Wettingen, Kantonsschule Wohlen und Kantonsschule Zofingen ist das Ergebnis der 1968 von der Aargauischen Stimmbevölkerung beschlossenen Mittelschulkonzeption. Diese sah den Bau der Kantonsschule Zofingen und die Umnutzung der ehemaligen Lehrerseminare in Wohlen, Wettingen und Aarau zu Kantonsschulen vor. Auf den Bau der damals ebenfalls vorgesehenen Kantonsschule im Fricktal, für die als Standort die Gemeinde Stein festgelegt wurde, wurde verzichtet. Sie wäre mit damals rund 230 Schülerinnen und Schüler noch sehr klein gewesen. Im Gegensatz zu heute bestand noch kein Handlungsdruck. Der Grossteil der Fricktaler Mittelschülerinnen und -schüler besuchte deshalb bis heute die Mittelschulen in Basel-Landschaft und Basel-Stadt.