FDP: Zuerst die Erstsprache und dann in der Oberstufe die Fremdsprachen.»

Die FDP Aargau unterstützt das Projekt Neubau Kantonsschule Stein grundsätzlich. Das Raumproblem für angehende Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus dem Fricktal wird damit in einem vertretbaren Zeithorizont gelöst und vorhandene Synergien mit der Gemeinde Stein werden genutzt. Dies teilt die Partei mit.

Fragen wie die Höhe des Projektkredits, die tiefe Parkplatzanzahl oder der hohe Beitrag für Kunst im öffentlichen Raum seien in der weiteren Beratung im Grossen Rat zu diskutieren sein. Zugleich zeigt sich die FDP sehr besorgt über das schlechte Abschneiden des Kantons bei den schulischen Grundkompetenzen in allen Leistungszügen der Oberstufe.

"Kurskorrektur in der Bildungslandschaft dringend notwendig"

Ergebnisse seien alarmierend, eine Kurskorrektur in der Bildungslandschaft seit dringend notwendig, schreibt die FDP weiter. Sie hat in den vergangenen zwei Jahren Grundsatzpositionen präsentiert und verschiedene Vorstösse im Grossen Rat eingereicht, sie wird weiterhin aktiv an dieser Thematik dranbleiben, hält sie fest.

Moderne Bildungsinfrastruktur nütze nur etwas, wenn darin auch auf sinnvolle und zweckmässige Weise gelehrt und gelernt wird. Die Realisierung des Kantonsschulstandorts Stein sei ein richtiger Schritt, um angehenden Kantonsschülerinnen und -schülern aus dem Fricktal die Absolvierung der gymnasialen Matura zu ermöglichen. Einige Planungen werfen Fragen auf, die es in der weiteren Beratung zu klären gelter.

PV-Anlage auf der neuen Kanti deutlich zu klein?

So sei etwa eine PV-Anlage mit einem Batteriespeicher von 80 kWh mutmasslich deutlich zu klein für eine grosse Schule. Wenn solche Anlagen geplant werden, dann sollte es in einem angemessen grossen Rahmen sein, ansonsten lasse man es besser ganz bleiben.

Alarmierende Ergebnisse beim Bildungstest: "Politik muss handeln"

Der Aargau schneidet in allen Leistungszügen der Oberstufe bei der nationalen Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) ungenügend ab, wie gestern bekannt wurde. So erreichen etwa zwischen 40 und 50 Prozent der Realschülerinnen und -schüler die Grundkompetenzen in Deutsch nicht, das sei dramatisch.

Die FDP Aargau hat bereits verschiedentlich Forderungen und Vorstösse zur Verbesserung der schulischen Leistungen platziert und mit dem Liberalen Standpunkt «Aargauische Volksschule» ein Grundsatzpapier präsentiert. Und die FDP werde in dieser Sache weiterhin aktiv und politisch unbequem arbeiten. Der Handlungsbedarf sei ausgewiesen und dringend.

Kritik am Kanton: "Teure Übergangslösung wäre bei rechtzeitiger Planung nicht notwendig gewesen"

Lukas Pfisterer, Grossrat, Ressortleiter Finanzen, Aufgabenplanung und Allgemeine Verwaltung, wird in der Mitteilung so zitiert: «Die FDP unterstützt den Kanti-Neubau in Stein grundsätzlich. Die Schaffung von Schulraum im Fricktal ist notwendig. Die 26 Millionen Franken teure Übergangslösung wäre bei rechtzeitiger Planung seitens des Kantons nicht notwendig gewesen, dies hat die FDP bereits verschiedentlich festgehalten. Es ist nun nicht mehr zu ändern, der schale Beigeschmack bleibt. Und der Zeitplan bleibt ambitioniert. Es stellen sich dennoch einige Fragen zum Projekt. Der Grosse Rat wird sich als beschliessende politische Instanz die notwendige Zeit für die Prüfung des Projektes nehmen.»

Titus Meier, Grossrat, Ressortleiter Bildung, Kultur und Sport: «Zweckmässige und zeitgemässe Bildungsinfrastruktur ist wichtig. Noch wichtiger ist aber der Lerninhalt. Über eine Milliarde Franken gibt der Kanton Aargau jährlich für die Volksschule aus und da dürfte doch erwartet werden, dass die Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen erwerben. Die FDP-Fraktion hat das Thema der sinkenden schulischen Leistungen bereits in mehreren Vorstössen thematisiert und den Regierungsrat aufgefordert, das Frühfranzösisch zu reduzieren: Zuerst die Erstsprache und dann in der Oberstufe die Fremdsprachen.»