Das grösste Reservekraftwerk soll in Muttenz entstehen - ein Axpo-Projekt

Das Bundesamt für Energie (BFE) hat Axpo heute den Zuschlag für Bau und Betrieb eines Reservekraftwerks in Muttenz (BL) erteilt (vgl. auch Lesezeichehn unten). Dies teilt die Axpo mit. Als Notfallvorsorge soll es in Strommangellagen die Stromversorgung stabilisieren. Axpo werde damit eine weitere substanzielle Investition für die Versorgungssicherheit der Schweiz tätigen, so die Mitteilung weiter. Das Kraftwerk wird mit CO2-neutralen Brennstoffen betrieben, sollte es denn zum Einsatz kommen müssen.

Grossflächige und länger andauernde Stromausfälle haben potenziell dramatische Auswirkungen. Gemäss dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) ist eine Strommangellage das grösste Risiko überhaupt für die Schweiz. Mit dem geplanten Reservekraftwerk in Muttenz will Axpo einen weiteren substanziellen Beitrag zur Stärkung der hiesigen Versorgungssicherheit leisten. Nach dem Zuschlag durch das BFE kann Axpo nun die weiteren Planungsschritte einleiten. Das Reservekraftwerk wird potenziell ab Winter 2029/30 zur Verfügung stehen.
Es wird über eine installierte Leistung von 291 MW verfügen und kann damit so viel Strom produzieren, wie es dem Strombedarf von rund 600'000 Haushalten entspricht. In einer Mangellage wird es so mithelfen, so die Axpo, "das Stromnetz und die Stromversorgung zu stabilisieren. Axpo wird damit eine weitere substanzielle Investition für die Versorgungssicherheit der Schweiz tätigen".
CO2-neutrale Energieträger
Sollte das Kraftwerk dereinst zum Einsatz kommen müssen, wird Axpo es mit CO2-neutralen Energieträgern betreiben und damit technologische Pionierarbeit leisten, schreibt sie. Bereits von Beginn weg wird in der Schweiz anerkannter Biodiesel (HVO) als Brennstoff zum Einsatz kommen. Dieser sei CO2-neutral und wird vollständig aus erneuerbaren Rohstoffen wie Abfällen und Reststoffen hergestellt.
In einer zweiten Phase kann die Umstellung auf den wasserstoffbasierten Brennstoff eMethanol erfolgen, sobald dieser in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Hierzu wird das Kraftwerk «Methanol Ready» konzipiert. Die erneuerbaren Brennstoffe werden für einen gesicherten Betrieb von mindestens zwei Wochen vor Ort eingelagert. Mit diesem Betriebskonzept soll das Reservekraftwerk eine klimaschonende Stärkung der Versorgungssicherheit möglichen.
Das Kraftwerk in Muttenz ist als Reservekraftwerk für Strommangellagen konzipiert. Damit es möglichst nie zum Einsatz kommt, ist der Ausbau insbesondere von Winterstromproduktion in der Schweiz stark zu beschleunigen, besonders mit Blick auf die dereinst stattfindende altershalbe Ausserbetriebnahme der Kernkraftwerke, die mit dem Kernkraftwerk Beznau 2033 beginnt. Gelingt dieser Ausbau, ist die zu erwartende Anzahl Betriebsstunden gering.
Axpo: bestens geeigneter Standort
Das Reservekraftwerk soll auf dem Gelände der Tanklager Auhafen AG in Muttenz erstellt werden. Das Projekt sei in engem Austausch mit lokalen Partnern und kantonalen Behörden erarbeitet worden. Der Standort im Industriegebiet sei zonenkonform und aufgrund der im Auhafen vorhandenen Infrastruktur für die Lieferung und Lagerung von Brennstoff bestens geeignet. Die Stromeinspeisung erfolge durch Primeo Energie über ein neues Unterwerk in die bestehende Leitung Münchenstein-Schweizerhalle.
Ende Juni Informationsanlass und öffentliche Auflage
Bis Ende 2025 wird Axpo die Baugesuchunterlagen finalisieren. Danach folgt die Einreichung beim Kanton Baselland mit anschliessender öffentlicher Auflage. Bereits für Juni plant Axpo einen Informationsanlass für die Bevölkerung in Muttenz: 23. Juni 2025, 18.30 Uhr, Coop Tagungszentrum, Seminarstrasse 12-22, Muttenz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.