Christoph Riner fordert Personenverkehr auf der Bahnlinie Winterthur - Basel via Koblenz

Der Aargauer Nationalrat Christoph Riner (SVP) will den Bundesrat mit einer Motion beauftragen, baldmöglichst und im Rahmen des Strategischen Entwicklungsprogramms Bahninfrastruktur (STEP) die Bahnstrecke Basel–Koblenz–Bülach–Winterthur für den Personen- und Güterverkehr wieder ins Fernverkehrsangebot einzuplanen und auszubauen, unter besonderer Berücksichtigung der Redundanz der Netze in den Grossräumen Zürich und Basel, der Anbindung der Wirtschaftsregionen entlang der Strecke und der Entlastung zentraler Korridore.
Seit 1992 wird die Verbindung Winterthur–Basel via Koblenz nur noch teilweise im Personenverkehr genutzt. Mit einem Ausbau liesse sich ein attraktives Fernverkehrsangebot zwischen zwei Grossstädten wiederherstellen und regionale Zentren besser anbinden. Auch der Güterverkehr profitiere, so Riner: Der Richtungsausschluss zwischen Stein und Eglisau entfiele, direkte Rheintrassen würden möglich. Damit werde der Grossraum Zürich entlastet, Redundanz geschaffen und die Resilienz des Netzes gestärkt, wirbt Riner weiter für das Anliegen, das auch im aargauischen Grossen Rat schon schon vorgebracht worden ist.
Sisslerfled bahnmässig erschliessen
Damit werdedas Angebot für Reisende attraktiver und die Erreichbarkeit von Wohn- und Arbeitsregionen entlang des Hochrheins verbessert. Das Sisslerfeld entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Wirtschafts- und Arbeitsstandorte der Schweiz. Tausende neue Arbeitsplätze entstehen, womit ein leistungsfähiges Bahnangebot zwingend werde, so Riner. Auch das Zürcher Unterland und die touristischen Regionen am Hochrhein gewinnen an Attraktivität durch eine bessere Anbindung.
In den betroffenen Kantonen ist das Anliegen aktuell. So hat beispielsweise die Aargauer Regierung eine Motion als Postulat entgegengenommen und damit Bereitschaft signalisiert, eine Eingabe eines Fernverkehrsbetreibers zu unterstützen.
"Investitionskosten auf 230–345 Mio. Franken"
Die Entwicklung des Wirtschafts- und Industriegebiets Sisslerfeld, die Bedeutung des Zürcher Unterlands sowie das touristische Potenzial am Hochrhein verstärkten den Bedarf, heisst es in der Motion weiter Eine Studie im Auftrag des Kantons Aargau beziffert die Investitionskosten auf 230–345 Mio. CHF, mit jährlichen Betriebskosten von rund 30 Mio. CHF. Angesichts des Nutzens ist dies ein verhältnismässig geringer Aufwand.
Mit einer baldmöglichen Aufnahme ins STEP könne das Anliegen im geregelten Planungsprozess geprüft werden und leistet einen wichtigen Beitrag zur Entlastung zentraler Korridore, zur Stärkung der Regionen und zur Sicherung leistungsfähiger Güterachsen, schreibt Riner abschliessend.
Der Ball liegt jetzt beim Bundesrat, um den Vorstoss zu beantworten und zuhanden des Parlaments eine Empfehlung abzugeben.