Cédric Wermuth: Ausstieg aus der Manosphere erleichtern
Der Aargauer SP-Nationalrat Cédric Wermuth sorgt sich in einer neu eingereichten Interpellation, dass sich viele junge Männer in einer Manosphere verfangen. Unter dem Begriff der Manosphere werde ein loses, antifeministisches Netzwerk verstanden. Es bestehe vornehmlich aus sog. Influencern und Bloggern, schreibt Wermuth weiter. Die Protagonisten der Manosphere propagierten "offen radikale Vorstellungen hegemonialer Männlichkeit und frauenfeindliche Einstellungen". Die Manosphere spiele wohl eine wichtige Rolle bei der Verbreitung gewaltbegünstigender Männlichkeitsvorstellungen gerade bei jüngeren Generationen.
der Bundesrat haBE dieses Problem in seiner Antwort auf das Postulat Graf 19.3618 und in der Studie des EBG "Präventionsansätze gegen gewaltbegünstigende Männlichkeitsvorstellungen" grundsätzlich anerkannt. , schreibt Wermuth weiter. Die Studie stelle fest, das "bisher nur wenige Ansätze in der Gewaltprävention eine geschlechterspezifische Perspektive als zentrale Dimension einbeziehen". Die Schaffung von spezifischen Präventions- und Ausstiegsangeboten für Männer in der Manosphere sei aber nicht explizit Bestandteil der weiter verfolgten Massnahmen aus dem Bericht des EBG. Vor diesem Hintergrund stelle er dem Bundesrat nachfolgende Fragen.
- Teilt der Bundesrat die Ansicht, dass das Problem der Manosphere wohl einen bedeutenden Anteil hat an der Radikalisierung von Jugendlichen in Richtung frauenfeindlicher und gewaltbegünstigender Männlichkeitsvorstellungen? Teilt der Bundesrat die Ansicht, dass angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen in Europa und Nordamerika die Bedrohung aus der Manosphere zunehmen dürfte?
- Teilt der Bundesrat die Ansicht, dass es heute an Angeboten mangelt, die junge, gefährdete oder bereits in der Manosphere gefangene Männer aufsucht und ihnen den Ausstieg erleichtert? Teilt der Bundesrat die Ansicht, dass es wichtig wäre, dass sich auch Angehörige von betroffenen Männern niederschwellig beraten und unterstützen lassen können? Gibt es nach Ansicht des Bundesrates dafür genügend Angebote? Sind diese Angebote ausreichend bekannt?
- Hat der Bundesrat vor, die die Einrichtung von spezifischen Präventions- und Ausstiegsangeboten in Zukunft zu fördern oder zu unterstützen? Wenn nein, warum nicht?
- Teilt der Bundesrat die Einschätzung, dass zu solchen Präventions- und Ausstiegsangeboten auch Angebote der aufsuchenden Sozialarbeit im Internet, spezfisch in und um die Manopshere, gehören müssten? Welche Angebote solcher digitalen Sozialarbeit sind dem Bundesrat bekannt? Wie will der Bundesrat solche Angebote fördern?
Mitunterzeichner
Alijaj Islam Andrey Gerhard Baumann Kilian Bendahan Samuel Brenzikofer Florence Candan Hasan Clivaz Christophe Dandrès Christian De Ventura Linda Fehlmann Rielle Laurence Fivaz Fabien Flach Beat Friedl Claudia Funiciello Tamara Gaillard Benoît Klopfenstein Broggini Delphine Molina Fabian Porchet Léonore Rosenwasser Anna Roth David Schläfli Nina Seiler Graf Priska Töngi Michael Tschopp Jean Tuosto Brenda Walder Nicolas Weichelt Manuela Wettstein Felix Zybach Ursula