Bundesrat soll Homeoffice in der Bundesverwaltung überdenken, fordert Thomas Burgherr
Der Bundesrat wird aufgefordert, die Homeoffice-Politik in der Bundesverwaltung zu überdenken und einzuschränken. Dies schreibt Nationalrat Thomas Burgherr (SVP/AG) in einer neu eingereichten Motion.
Die Schattenseiten von zu viel Homeoffice überwiegen die Vorteile, ist Burgherr überzeugt. Diese Erkenntnis setze sich in der Privatwirtschaft durch, von internationalen Grossunternehmen bis hin zu den KMU. Es geht dabei nicht darum, das Homeoffice zu verbieten oder ganz einzuschränken, sondern die Wichtigkeit der physischen Präsenz für die Firmenkultur, für die Führungskultur, für die Effizienz und Innovation sowie für den sozialen Austausch wieder mehr zu gewichten.
Trend, dass Leute, obwohl sie krank sind, im Homeoffice eher arbeiten als wenn sie in den Betrieb gehen müssten
Es gebe aber auch noch weitere Nachteile von Homeoffice, etwa für die psychische Gesundheit und für die Gesundheit generell. Es gebe beispielsweise den Trend, dass Leute, obwohl sie krank sind, im Homeoffice eher arbeiten als wenn sie in den Betrieb gehen müssten , so Burgherr weiter. Dies zeigt wie ungesund die fehlende Trennung zwischen Privat und Arbeit sein kann.
Die Bundesverwaltung habe zudem nicht die gleichen Voraussetzungen wie ein Unternehmen bezüglich Messbarkeit und Operationalisierung von Arbeit, und es fehle die Korrekturfunktion des Marktes. Deshalb, und weil es auch um Steuergelder und Rechtsstaatlichkeit geht, sollte die Bundesverwaltung hierbei Zurückhaltung üben, fordert der SVP-Nationalrat. Sie sei auch nicht zwingend darauf angewiesen, diese attraktivitätssteigernde Massnahme aufrechtzuerhalten, "weil sie so oder so schon sehr gute Löhne bezahlt und mit weiteren Vorteilen auftrumpfen kann". Anstatt auf vermehrtes Homeoffice zu setzen, soll weiterhin dezentrales Arbeiten in Hubs und Coworking Spaces ermöglicht werden, fordert Burgherr", welche gewisse Vorteil von Homeoffice mit klassischem Büro verbinde und Nachteile ausgleiche.