Betrugsmasche mit Seniorenpflegerinnen aus Osteuropa?
Immer mehr Firmen drängen auf den Markt und versprechen älteren, betagten und pflegebedürftigen Menschen in der Schweiz eine würdige „Pflege“ in den eigenen vier Wänden. Das schreibt die Aargauer SVP-Nationalrätin Martina Bircher in einem am 6. März im Nationarat eingereichten Postulat. Dabei handele es sich meist um Frauen aus Osteuropa, welche in der Gastronomie gearbeitet haben und über keine Pflegeausbildung verfügen, heist es im Vorstoss.
Da im Volksmund der Unterschied zwischen Pflege und Betreuung oftmals nicht klar sei, gaukelten die Organisationen den Betroffenen vor, dass alle Kosten durch das KVG respektive Ergänzungsleistung getragen würden, so Bircher. Sie fordert den Bundesrat auf, "dieser Betrugsmasche entgegenzuwirken und mit den involvierten Stellen Versicherungen, Kantone, AHV Ausgleichskasse, Verbänden etc. die Prozesse zu optimieren, damit diese Betrungsmasche unterbunden werden kann".
Als Begründung führt Bircher an: "Immer mehr Firmen drängen auf den Schweizer Markt und beschäftigen Frauen aus dem Osten. Diese sollen zu Hause bei der pflegebedürftigen Person leben und diese betreuen. Kost und Logie muss von der Auftraggeberin kostenlos zur Verfügung gestellt werden." Die “Spitexfirma“ wiederum ziehe den „Seniopairs“ einen Pauschalbetrag von ihrem Mindestlohn ab, was sehr fragwürdig sei.
Noch fragwürdiger sei es, dass es sich dabei nicht um Pflege sondern Betreuung handele "und hier bewusst nicht richtig kommuniziert wird - die Organisation spielt auf Zeit", so Bircher weiter. Die Rechnung für Betreuung werde an den Auftraggeber verschickt mit dem Hinweis, dass diese zur Prüfung der Rückerstattungspflicht an die Krankenkasse geschickt werden könne. Dies könne einige Zeit in Anspruch nehmen, "wenn dann die Krankenkasse zu Recht die Kosten ablehnt, wird weiter auf Zeit gespielt. Da nun die Ergänzungsleistung bezahlen", so Bircher weiter.
Bircher: "Im schlimmsten Fall erfolgt eine Pfändung
des Eigenheims - wenn vorhanden"
Für Hauswirtschaft bezahle die EL jedoch max. 4‘800 Franken pro Jahr, ein Tag „Seniopair“ werde mit über 400 Franken pro Tag verrechnet. Bis der Negativentscheid der SVA eintrifft, vergingen so erneut Wochen. Bircher: "Der betagten Person sind so zehntausende Franken Schulden entstanden, im schlimmsten Fall erfolgt eine Pfändung des Eigenheims - wenn vorhanden."