Bahnhof Lenzburg grösste Einzelmassnahme des Agglomerationsprogramms Aargau-Ost der 5. Generation

Der Kanton Aargau hat sein Agglomerationsprogramm Aargau-Ost der 5. Generation beim Bund eingegeben. Das Programm umfasst 55 Massnahmen im A-Horizont, die zwischen 2028 und 2032 realisiert werden sollen. Total werden Verkehrsmassnahmen mit einem Investitionsvolumen von total 174 Millionen Franken zur Mitfinanzierung durch den Bund beantragt. An drei weiteren Agglomerationsprogrammen ist der Aargau beteiligt. Dies teilt die Staatskanzlei mit.
Der Kanton Aargau reichte am 25. Juni 2025 sein Agglomerationsprogramm Aargau-Ost der 5. Generation beim Bund ein. Auf diese Generation hat der Bund acht neue Gemeinden ins Programm Aargau-Ost aufgenommen (total 61 Gemeinden). Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Regionalplanungsverbänden weiterentwickelt und es wurde ein Zukunftsbild erarbeitet. Mit Teilstrategien haben die Beteiligten definiert, wie die Ziele des Zukunftsbildes in den nächsten Jahren erreicht werden können. Zu den Teilstrategien haben der Kanton und die Gemeinden 130 Massnahmen in den Bereichen Siedlung, Landschaft und Verkehr entwickelt.
Massnahmen im Bereich Siedlung
Die Massnahmen im Bereich Siedlung konzentrieren sich auf die Aktivierung von Potenzialen an gut erschlossenen Standorten und die Lenkung des Wachstums in die urbanen Entwicklungsräume. Gleichzeitig werden bei der Siedlungsentwicklung Massnahmen zugunsten des Siedlungsklimas und der Siedlungsökologie formuliert. Die Themen Siedlungsentwicklung nach innen, Freiraumversorgung, Siedlungsklima und Siedlungsökologie werden in den Massnahmenblättern besser miteinander verknüpft.
Massnahmen im Bereich Landschaft
Neu werden zudem Massnahmen im Bereich Landschaft zur Stärkung der ökologischen Vernetzung und zur Aufwertung von Lebensräumen beim Bund eingereicht. Siedlungs- und Landschaftsmassnahmen erhalten durch den Bund keine finanziellen Beiträge, sie tragen jedoch zu einer höheren Wirkung des Gesamtprogramms bei und können so einen höheren Beitragssatz bei Verkehrsmassnahmen bewirken.
Massnahmen im Bereich Verkehr
Die Massnahmen im Bereich öV und Intermodalität zielen auf die Stärkung der Verkehrsdrehscheiben Lenzburg, Döttingen und Turgi. Dazu werden die Anlagen ausgebaut, die Zugänge für den Fuss- und Veloverkehr verbessert und die Umsteigebeziehungen zwischen Bus und Bahn erleichtert. Die Verkehrsdrehscheibe am Bahnhof Lenzburg ist mit Investitionskosten von 46,1 Millionen Franken die grösste Einzelmassnahme.
Die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs hat weiterhin einen hohen Stellenwert. Der Schwerpunkt der Massnahmen in der 5. Generation liegt auf der Attraktivitätssteigerung der Veloverbindungen. Netzlücken werden geschlossen, Verbindungen aufgewertet und Querungen zur Überwindung von Barrieren geschaffen. Mit dem Lückenschluss Böttstein, der Fuss- und Velopasserelle Dintikon/Villmergen, dem Velotunnel Brugg/Windisch sowie der Velovorzugsroute Baden–Dättwil werden grössere Projekte zur Ergänzung des Velonetzes angepackt.
Im Zentrum der Massnahmen 'Verbesserung der Sicherheit im Strassenraum' stehen die optimierte Nutzung des knappen Strassenraums und die Reduktion der Auswirkungen auf die Siedlungen. Dabei handelt es sich um Massnahmen, die in Eigenleistung erbracht werden (z. B. Sanierung von Unfallschwerpunkten, Vorstudien bei Ortsdurchfahrten) oder um Betriebs- und Gestaltungskonzepte, die beim Bund zur Mitfinanzierung beantragt werden.
Weitere Massnahmen betreffen Verkehrsmanagementmassnahmen in Bremgarten-Mutschellen und Baden sowie Strassenkapazitätsmassnahmen im Eigenamt und in Lenzburg.
Massnahmen im Umfang von 174 Millionen Franken
In der 5. Generation werden beim Bund für das Agglomerationsprogramm Aargau-Ost Investitionen von 174 Millionen Franken im A-Horizont zur Mitfinanzierung eingereicht. Der Baubeginn dieser Massnahmen erfolgt im Zeitraum von 2028 bis 2032.
Beteiligung Bund in der zweiten Hälfte 2026 bekannt
National- und Ständerat entscheiden, mit welchem Beitragssatz die eingereichten Massnahmen vom Bund unterstützt werden. Bisher profitierte die Agglomeration Aargau-Ost von Beitragssätzen von 35 bis 45 Prozent. Das Resultat der Prüfung wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahrs 2026 veröffentlicht.
AareLand, Basel und Limmattal
Während das Agglomerationsprogramm Aargau-Ost nur Städte und Gemeinden betrifft, welche im Kanton Aargau liegen, kommt es bei den übrigen drei Programmen zu grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Das Agglomerationsprogramm AareLand wird gemeinsam mit den Kantonen Solothurn und Luzern erarbeitete, das Agglomerationsprogramm Limmattal wird gemeinsam mit dem Kanton Zürich ausgearbeitet und für das Agglomerationsprogramm Basel kommt es zu einer Zusammenarbeit mit Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn sowie mit Gebietskörperschaften aus Deutschland und Frankreich.