AIHK: wichtige Senkung der US-Zölle auf Schweizer Produkte
Der Zollsatz für Schweizer Produkte beim Import in die USA soll neu 15 statt bisher 39 Prozent betragen. Die Aargauische Industrie- und Handelskammer (AIHK) nimmt von dieser Absichtserklärung zu den US-Zusatzzöllen erfreut Kenntnis. Dies teilt sie mit. Damit werde die Ungleichbehandlung von Schweizer Unternehmen zur Konkurrenz im EU-Raum aufgehoben. Dennoch bleiben stabile Rahmenbedingungen auf kantonaler Ebene weiterhin unabdingbar, betont die AIHK.
Absurd hohe Zölle grosse Belastung
Fast dreieinhalb Monate dauerten die absurd hohen Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Produkte für den Import in die USA an. Für die Aargauer Unternehmen bedeutete dies eine grosse Belastung. Insbesondere grössere Investitionen oder Ausbaupläne wurden pausiert und es musste händeringend und mit grossem Aufwand nach alternativen Möglichkeiten hinsichtlich Absatzmärkte oder Kosteneinsparungen gesucht werden.
Bundesrat Guy Parmelin verkündete nun an einer Medienkonferenz, dass sich die Schweiz mit den USA einigen konnten und die USA die Zölle gegenüber den Schweizer Produkten auf 15 Prozent senkt. Damit sind diese gleich hoch, wie für die EU-Staaten. «Es ist erfreulich, dass die Zölle nun gesenkt werden. Damit verfügen die Schweizer Unternehmen im Vergleich – insbesondere zur Konkurrenz aus dem EU-Raum – über gleichlange Spiesse», sagt AIHK Direktor Beat Bechtold.
Aargauer Unternehmen stark betroffen
Die Aargauer Unternehmen waren und sind stark von den hohen Zöllen betroffen, denn die USA ist aus Länderperspektive die wichtigste Handelspartnerin des Aargaus. Gut 23 Prozent der Aargauer Exporte gehen in die USA. «Besonders hervorzuheben ist, dass dieses Abkommen nur dank dem grossen Einsatz der Politik und nicht zuletzt auch von Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern zustande gekommen ist», sagt Bechtold laut Mitteilung weiter.
Die Reduktion der Zölle ist zwar ein positives Signal. Dennoch werden die Zölle die Wirtschaft weiter belasten. Ebenso sind wir von einer für die Unternehmen wichtigen Planungssicherheit weit entfernt. «Auf die Zölle und die Agenda der US-Administration haben wir keinen Einfluss. Wir müssen uns deshalb darauf konzentrieren, die Rahmenbedingungen der Unternehmen am Standort Aargau laufend zu verbessern», führt der AIHK-Direktor aus. Dazu gehören laut Mitteilung "weniger Regulierungen und Abgaben für Unternehmen, eine funktionierende Infrastruktur sowie keine neuen sozialpolitischen Versprechen auf Kosten der Unternehmen".
Wer ist die AIHK?
Die Aargauische Industrie- und Handelskammer ist die Stimme der Aargauer Wirtschaft in Politik und Gesellschaft und setzt sich für gute unternehmerische Rahmenbedingungen ein. Gleichzeitig berät und begleitet sie ihre Mitgliedfirmen und bietet ihnen verschiedene Dienstleistungen wie Rechts- und Exportberatung, Netzwerkveranstaltungen und Seminare an. Ihre mehr als 2100 Mitgliedfirmen beschäftigen rund ein Drittel der Arbeitnehmenden im Kanton.