Aargauer Rotkreuz-Präsident Rösch will in einem Jahr aufhören
Hans Rösch, seit 17 Jahren Präsident Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Aargau, durfte an der Generalversammlung in Wölflinswil 103 Anwesende begrüssen, darunter 65 Stimmberechtigte. Der Jahresbericht lag erstmalig in einer Kurzfassung vor. Das sei günstiger und nachhaltiger und er werde hoffentlich bessergelesen als der umfangreiche Jahresbericht, der selbstverständlich ebenfalls erstellt wurde und abrufbar ist unter: https://www.srk-aargau.ch/jahresbericht-2024-gemeinsam-fuer-eine-starke-aargauer-gesellschaft
Über den Verlauf des Jahres 2024 sei er recht glücklich, sagte Rösch angesichts des deutlich besseren Betriebsergebnisses als im Jahr 2023.
87 Rappen eines Spendenfrankens gehen direkt in Dienstleistungen
Geschäftsführerin Regula Kiechle zeigte auf, wieviel vom Spendenfranken direkt in Dienstleistungen fliesst. 2023 waren es 85 Rappen, 2024 konnte dieser hohe Anteil sogar auf 87 Rappen pro Spendenfranken gesteigert werden. Der Wert werde nach den Zewo-Richtlinien erhoben, betonte Kiechle, und weiter: «Unsere Spenderinnen und Gönner haben es verdient, das Bestmögliche aus dem Geld herauszuholen, das sie uns anvertrauen.»
Freiwilligenleistungen im Gegenwert von 5 Millionen Franken
Das Rote Kreuz Kanton Aargau zählt 128 Mitarbeitende und 49 427 Mitglieder. 939 Freiwillige leisteten letztes Jahr 170 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit, jeder und jede von ihnen im Durchschnitt 181 Stunden pro Jahr. Die Mehrheit von ihnen engagiert sich im Rotkreuz-Fahrdienst (59%), dem grössten Hilfsangebot. Rechnet man eine Freiwilligen-Stunde mit bescheidenen 30 Franken, so erbrachten die Freiwilligen Leistungen in Höhe von 5 Millionen Franken, so Vorstandmitglied Daniel Knechtli bei der Vorstellung der Rechnung 2024.
Jahresbeitrag von 45 Franken bestätigt
Der Rückgang der Spendeneinnahmen und Projektbeiträge belasten das Betriebsergebnis negativ. Zudem führte insbesondere die Umstellung der Abrechnungssystematik mit einem externen Dienstleister in 2024 zu einmaligen Mehrkosten in der Mittelbeschaffung. Dank dem positiven Finanzerfolg von 588 000 Franken kippte das Betriebsergebnis von minus 522 000 Franken in ein positives Jahresergebnis von 66 000 Franken.
Die letztes Jahr eingeleiteten Massnahmen (nebst dem höheren Jahresbeitrag) tragen erste Früchte, hiess es in Wölflinswil. Diese waren nötig geworden, nachdem das Jahr 2023 mit einem Minus von 861 000 Franken hatte abgeschlossen werden mssen.
Das Organisationskapital ist mit 12,84 Millionen Franken «nach wie vor gut ausgestattet und gibt dem SRK Kanton Aargau eine solide Basis zur Sicherstellung seiner Dienstleistungen», heisst es dazu im Jahresbericht. Das Hilfswerk hat also ein gutes Polster. Kommt dazu, dass jetzt auch die 2024 in Wohlen beschlossene Erhöhung des jährlichen Mitgliederbeitrags von 30 auf 45 Franken einschenken wird. Dieser Beitrag wurde in Wölflinswil ebenso wie die Jahresrechnung einstimmig und diskussionslos gutgeheissen.
Vorstand und Präsident einstimmig bestätigt
Keine Diskussionen gab es auch bei der anstehenden Wiederwahl des Vorstands, der komplett für weitere vier Jahre antrat. Es sind dies Hans Rösch (Präsident, gewählt 2008), Daniel Knechtli (Vizepräsident, gewählt 2021), Dr. med. Monya Todesco Bernasconi (gewählt 2017), Anabel Marques (gewählt 2017) und Hans Muff (gewählt 2023). Der Vorstand wurde einstimmig und mit Applaus bestätigt, ebenso Hans Rösch als Präsident. Rösch dankte gerührt für das ihm erneut ausgesprochene Vertrauen, kündigte jedoch an, dass er altersbedingt (er zählt 81 Jahre) wahrscheinlich in einem Jahr aufhören werde. Mit grösster Wahrscheinlichkeit werde man an der nächster GV also einen neuen Präsidenten vorschlagen, so Rösch.
Regula Kiechle bedauerte es sehr, dass der Präsident wahrscheinlich in einem Jahr aufhört. Sie seien seit zehn Jahre zusammen unterwegs und offensichtlich sehr gut unterwegs. Kiechle ist im Herzen etwas traurig und hofft, eine tolle Nachfolge zu finden. Sie dankte Rösch schon jetzt für sein enormes Engagement, was auch von den Anwesenden mit grossem Applaus unterstrichen wurde.